Donnerstag, 16. Mai 2019

Der reichste Mensch der Welt - wer und wann?


Es war einmal ein Mann, der soll der reichste Mensch gewesen sein, den die Welt jemals gesehen hat. Wenn du ihn dir vorstellst, was siehst du? Einen jung gebliebenen Start-up-Gründer, lässig in Jeans und Sneaker? Einen Industriebaron oder Aristokraten aus dem 19. Jahrhundert? [...]
Die wenigsten würden wohl den Namen Musa I. raten, den Mansa von Mali. Wie groß das Vermögen des westafrikanischen Herrschers aus dem 14. Jahrhundert genau war, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Aber vieles spricht dafür, dass Musas Reichtum bis heute nicht übertroffen wurde.
Mit großer Sicherheit kann man sagen, dass Musa I. eine der bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit und der Menschheitsgeschichte gewesen sein muss. Sein Reich war 3-mal so groß wie Frankreich, die von ihm gegründeten Universitäten und Gotteshäuser sind teilweise bis heute in Benutzung und die von ihm geförderten islamischen Gelehrten haben die Religion nachhaltig geprägt. Trotzdem sucht man Musas Namen auch in deutschen Geschichtsbüchern heute vergeblich. Warum?
[...] »Geschichte wird von den Siegern geschrieben«, so der britische Offizier und Premierminister Winston Churchill. Unser heutiges Geschichtsverständnis wurde gezielt entwickelt, um Kolonialismus und Sklavenhandel zu rechtfertigen. Afrikas Geschichte wurde reduziert, verfälscht und angeeignet, um die Dominanz Europas über Afrika zu ermöglichen.
So war Musa I. seinen europäischen Zeitgenossen durchaus ein Begriff. Er wird etwa auf dem Katalanischen Weltatlas, einem Meisterwerk der mittelalterlichen Kartographie, das ca. im Jahr 1375 für den französischen König Karl V. hergestellt wurde, prominent dargestellt und beschrieben. [...]
Afrika vor der Kolonialisierung ab dem 17. Jahrhundert als einen »unzivilisierten« Kontinent zu beschreiben und die Europäer als Heilsbringer, das passiert auch heute noch in Deutschland. Von Experten, die es eigentlich besser wissen sollten. [...]
Schlimmer noch: Dank Jahrhunderten kolonialer Indoktrinierung und an europäischen Vorbildern orientierten Bildungssystemen ist auch vielen Afrikanern ihre eigene Geschichte kaum bewusst.  [...]
Mehr als 90% des materiellen kulturellen Erbes Subsahara-Afrikas ist heute im Besitz von Museen und Sammlungen außerhalb des Kontinents. Rituelle Masken, Schmuck, Alltagsgegenstände: Hunderttausende Objekte wurden während Eroberung und Kolonialzeit außer Landes geschafft. [...]
»Was wir brauchen, sind neue historische Quellen, die nicht durch koloniale Interpretationen belastet sind. Und afrikanische Historiker, um mit ihnen zu arbeiten«, schlägt Daouda Keïta, Direktor des malischen Nationalmuseums, vor.
Die Erforschung der präkolonialen Geschichte Afrikas geht nur schleppend voran. Afrikanischen Regierungen fehlt das Geld für die Finanzierung von Grabungen und Museen. Die ehemaligen Kolonialmächte wiederum fördern oft lieber die Pflege ihrer eigenen Geschichte auf dem Kontinent. [...]
Peter Dörrie: Alles, was dir über die Geschichte diesesKontinents erzählt wird, ist falsch, 16.5.2019

Mehr über Musas Reichtum:
"Mansa Musa, the king of Timbuktu, is often referred to as the wealthiest person in history. According to Ferrum College history professor Richard Smith, Musa’s west African kingdom was likely the largest producer of gold in the world—at a time which gold was in especially high demand. Just how rich was Musa?
There’s really no way to put an accurate number on his wealth. Records are scarce, if non-existent, and contemporary sources describe the king’s riches in terms that are impossible for the time. Some tales of his famous pilgrimage to Mecca—during which Musa’s spending was so lavish that it caused a currency crisis in Egypt—mention dozens of camels each carrying hundreds of pounds of gold."
(The 10 richest people of all times)  

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