Montag, 29. August 2011

Kann man aus der Geschichte lernen?

Man kann lernen, was früher passiert ist, man kann Geschichtszahlen lernen und man kann lernen, dass die meisten politischen Verhältnisse gar nicht so dauerhaft sind, wie sie es zu sein scheinen.
Oft bereitet sich ein Wechsel schon lange vorher vor und kommt dann in kurzer Zeit zum Vorschein.
Der arabische Frühling war ein Beispiel dafür, wie schnell das gehen kann. Bis nach dem Umbruch wieder stabile Verhältnisse entstehen, dauert es freilich meist deutlich länger.

Wenn die Verhältnisse sich wieder stabilisiert haben, vergisst man dann freilich meist, dass es überhaupt einmal anders war. Damit das nicht dauerhaft passiert, müssen wir uns mit der Geschichte beschäftigen.

Meist aber meinen wir aber mit der Frage, ob man aus der Geschichte etwas lernen kann, etwas anderes. Meist geht es uns nämlich um die Frage, ob man aus den Fehlern, die früher in der Geschichte gemacht worden sind, etwas lernen kann.

Da heißt die Antwort dann meist: Nein.
Dabei gibt es ungezählte Beispiele dafür, wie aus der Geschichte gelernt worden ist: Man hat gelernt, dass Sklaverei und Apartheid der Menschenwürde widersprechen und hat beide abgeschafft. Wenn sie trotzdem noch vorkommen, so ist doch jeder, der sie praktiziert, der öffentlichen Ablehnung ausgesetzt.
Man hat auch gelernt, dass das Abholzen der Wälder in Griechenland, Italien und Spanien, die alle einmal Raubbau mit ihren Wäldern getrieben haben, dazu führt, dass ganze Landstriche austrocknen und so der landwirtschaftliche Ertrag enorm sinkt. Deshalb ist die moderne Forstwirtschaft entwickelt worden, wonach immer nur so viel abgeholzt werden darf, wie auch nachwachsen kann.
Leider aber hat man nicht alles gelernt, was man daraus hätte lernen können.
Die Menschheit lässt weiter zu, dass Wälder unverantwortlich abgeholzt werden. Nur sind es jetzt vor allem die Regenwälder in den Tropen. Sie lässt weiter zu, dass mehr Rohstoffe verbraucht werden als nachwachsen (bei Erdöl, Kohle und auch bei Uran).

Die Menschen lernen zwar aus der Geschichte, aber immer nur sehr wenig. Und vor den meisten neuen Problemen stehen sie genauso unvorbereitet wie vor den alten und machen prinzipiell dieselben Fehler: Sie denken, sie hätten alles verstanden und könnten deshalb die Natur dauerhaft beherrschen. Sie glauben, sie könnten sich alles leisten, was sie wollen, weil sie das früher ja auch schon so gemacht haben. Sie sind übermütig, gierig, egoistisch. Das sind typisch menschliche Verhaltensweisen. Es hat zwar immer auch Menschen gegeben, die vernünftiger waren, aber meist waren sie eine kleine Minderheit.

Weshalb fällt es so schwer, aus der Geschichte zu lernen?
Wir sehen einen Fehler und denken, den mache ich nicht und fühlen uns besser als alle, die ihn damals gemacht haben. Dass die Welt sich aber so schnell ändert, dass immer neue Fehlermöglichkeiten eintreten, das übersehen wir gerne.
Mancher fühlt sich besser als die Menschen, die die Demokratie in Europa und in in einer Reihe von Staaten Afrikas aufgebaut haben, weil sie vorher so manches falsch gemacht haben.
Wir sollten damit aber vorsichtig sein: Die Fehler, die wir begehen werden, stehen noch nicht im Geschichtsbuch. Aus unseren Fehlern lernen wir erst, wenn wir sie gemacht haben, und auch das nur, wenn wir von denen lernen, die vor uns aus ihren Fehlern gelernt haben.

Wenn man jetzt vielleicht wissen will, was dieser Eintrag mit Autorität, Scham und  Personen, die als Jugendliche in der NSDAP waren, zu tun hat, kann man diesen Eintrag lesen.
Walter Böhme

Bekannte Deutsche, die in ihrer Jugend in der NSDAP waren

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die führenden Vertreter den Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) für ihre Verbrechen bestraft. Zunächst versuchten die Alliierten, auch alle anderen Parteimitglieder und höheren Beamten zu bestrafen, doch das wurde nie konsequent durchgeführt. Vermutlich vor allem, weil es so viele waren, und man die meisten von ihnen für den Aufbau der neuen Verwaltung usw. brauchte.
Menschen, die bei der Vernichtung der Juden mitgeholfen hatten oder in Konzentrationslagern schwere Verbrechen begangen hatten, wurden später (ab Anfang der 60er Jahre – Auschwitzprozesse) aber auch vor Gericht gestellt.

Erst deutlich später kam heraus, dass nicht wenige Personen, die in der Bundesrepublik eine sehr erfolgreiche Karriere als Politiker, Wissenschaftler oder Schriftsteller gemacht hatten, in ihrer Jugend Mitglieder der NSDAP geworden waren. Zum Teil waren das Personen, die besonders scharfe Kritik am Rechtsradikalismus geübt hatten.
Walter Böhme

Sonntag, 28. August 2011

Über Scham

Wie die Autorität so ist auch die Scham oft sehr nützlich.
Egoistisch, wie wir Menschen sind, würden wir uns sicher weit rücksichtsloser verhalten, als wir es tun, wenn wir uns nicht schämen würden, in der Öffentlichkeit als so rücksichtslos gesehen zu werden. Alte Menschen und kleine Kinder würden sicher oft beiseite gedrängt, wenn nicht jeder befürchten müsste, von den anderen Anwesenden scharf kritisiert zu werden. Und unsere Straßen wären sicher viel sauberer, wenn sich auch heute noch jeder schämen würde, etwas auf den Boden zu werfen.

Scham kann aber auch gefährlich sein.
Da gibt es vor allen unter männlichen Jugendlichen die Scham, als feige zu gelten, wenn man nicht bei gefährlichen Unternehmungen mitmacht. Statistiken haben nachgewiesen, dass die meisten tödlichen Unfälle am Anfang der Pubertät passieren.
Aber auch Gewaltanwendung durch eine Gruppe überschreitet nicht selten deswegen die Grenze zur Körperverletzung, weil keiner zugeben will, dass er „zu feige“ ist, brutal zuzuschlagen.

Bernhard Schlink hat in seinem Roman dargestellt, wie eine Frau lieber riskiert, als Mörderin bestraft zu werden, als dass sie zugibt, dass sie nicht lesen kann.
Walter Böhme

Ein Experiment zur Wirkung von Autoritätt

Der vorige Blogeintrag war recht schwierig formuliert. Deshalb sollen in einigen kurzen, übersichtlicheren Artikeln einige Gedanken noch einmal aufgegriffen werden.

Autorität ist wichtig, um für Ordnung zu sogen, ohne dass gestraft oder Gewalt angewendet werden muss. Das gilt für eine Schulklasse, das gilt auch für einen Staat.
Nelson Mandela hatte bei Schwarzen und Weißen Autorität, weil er es fertigbrachte, nach über zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis heraus mit der Regierung zu verhandeln und ihr seine Bedingungen zu stellen.

Es gibt aber auch schädliche Autorität.
Der Psychologe Milgram hat nachgewiesen, dass weit über die Hälfte der Teilnehmer eines Versuchs auch ohne Strafandrohungen dazu gebracht werden konnte, ihren Mitmenschen schweren Schaden zuzufügen, weil die meisten es nicht fertig brachten, sich einer Autorität zu widersetzen.
Er ließ angeblich ein Experiment durchführen, ob Strafen den Lernerfolg positiv beeinflussen. In Wirklichkeit wurden nur die Personen getestet, die die Lehrer spielten. Die Mehrzahl war bereit, ihren Schülern trotz deren verzweifelter Bitte um Beendigung des Experimentes schwere Elektroschocks zu geben und setzten diese Schocks sogar fort, wenn die Schüler schon gar keine Lebenszeichen mehr von sich gaben. (In Wirklichkeit erhielten die „Schüler“ keine Schocks. Wie die Befragungen nach dem Experiment zeigten, hatten die „Lehrer“ das aber nicht gemerkt. - Milgram-Experiment)
Walter Böhme

Über billige Verurteilungen von Menschen in anderen Lebenszusammenhängen

Stanley Milgram verdanken wir das Experiment, in dem gezeigt wurde, dass die überwiegende Mehrheit von Menschen der heutigen Gesellschaften unter gesellschaftlichem Druck dazu gebracht werden könnte, Verbrechen zu begehen.
Bernhard Schlink hat in "Der Vorleser" eine Studie darüber geschrieben, wie die Scham davor, öffentlich zugeben zu müssen, dass man Voraussetzungen, die jeder normale Mensch erfüllt, nicht hat, größer sein kann als die Scham, als Mörder zu gelten, und dass jemand bereit sein könnte, als Mörder verurteilt zu werden, nur um nicht als Analphabet erkannt zu werden.  
Götz Aly verdanke ich den Hinweis, dass der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher und viele andere angesehene Persönlichkeiten offenbar in jungen Jahren in die NSDAP eingetreten sind. 
Dass Günter Grass überzeugtes Mitglied des Jungvolks war, war schon allgemein bekannt, bevor er öffentlich darauf hinwies, dass er auch Mitglied der Waffen-SS war. 
Dass die Aktenlage Jürgen Habermas, Walter Jens, Martin Walser, Erhard Eppler und Iring Fetscher als ehemalige NSDAP-Mitglieder ausweist, wusste ich schon länger. Teils haben sie bestritten, je davon gewusst zu haben. Dass sie sich schämen, NSDAP-Mitglied gewesen zu sein, darf man annehmen. Was Scham anrichten kann, haben Milgram und Schlink aufgezeigt.
Hilmar Hoffmann, der neuste "Fall", der bekannt geworden ist, hat sich offen dazu bekannt, dass ihm die Stimme Goebbels' "wie Seife rein" ging und dass er sich im Zusammenhang mit seinem Abitur entschlossen habe, die Mitgliedschaft in der NSDAP zu beantragen. 
Götz Aly verdanke ich auch den Hinweis auf eine Äußerung Bernhard Schlinks , man müsse für eine differenzierte Beurteilung einer Person sie "auf dem Horizont ihrer Zeit" betrachten. In seinem Aufsatz "Die Kultur des Denunziatorischen" im Merkur führt Schlink dazu im Blick auf Personen aus den neuen Bundesländern weiter aus:
Im politischen Parteienstreit wurde Willy Brandt vorgeworfen, dass er unter Lebensgefahr aus Nazideutschland geflohen ist und dass er auf der Seite von Nazigegnern stand. Im Parteienstreit war auch der Hinweis auf eine uneheliche Geburt oder darauf, dass jemand homosexuell sei, eine gefährliche Waffe. 
Es geht um Biographien, die eine differenzierte und nuancierte Betrachtung und eine moralische Bewertung im Horizont ihrer Zeit verdienen. Stattdessen wird der Blick darauf verengt, ob einer als Soldat an der Grenze eingesetzt war oder als inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit geführt wurde oder als Wissenschaftler ein »ideologisch kontaminiertes« Fach vertreten hat.
Auf dem Horizont unserer Zeit taugen solche Hinweise nur noch, um an nicht öffentlich zugegebene Vorurteile zu appellieren. 
Das Urteil über eine Person und ihre Leistung für unsere Gesellschaft sollte sich an dem "Horizont ihrer Zeit" orientieren. 
So wird man Carl Friedrich von Weizsäcker nach seinen Beiträgen zu beurteilen haben, die das Urteil über Atomwaffen geschärft und das deutsche Verhältnis zu Polen entschärft haben, nicht aber von der Tatsache her, dass er die Probleme der friedlichen Nutzung von Kernenergie völlig unterschätzt hat. 

Zu diesen Fragen - nicht zuletzt zu Schlinks Aufsatz - gäbe es noch viel zu sagen. Schon jetzt darf ich Schlinks Aufsatz und noch mehr seinen Roman "Der Vorleser" sehr zur Lektüre empfehlen.
Walter Böhme

Dienstag, 2. August 2011

Exklusivinterview mit S.E. Reinhard BUCHHOLZ , Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kamerun

Nachbarschaft : Ihre Exzellenz, wie fühlen Sie sich in Kamerun seit Sie hier als Botschafter tätig sind?
Antwort: Ich bin nun seit einem Jahr deutscher Botschafter in Kamerun. Den Posten hatte ich mir ausgewählt. Diese Wahl bereue ich nicht.

Nachbarschaft : A propos deutsche Tätigkeiten in Kamerun:
Können Sie für unsere Leser erläutern, welche Arbeitsschwerpunkte die deutsche Botschaft in Kamerun hat?

Wie groß ist Ihr Gestaltungsspielraum bei der Arbeit? Wie weit werden vom Auswärtigen Amt Richtlinien vorgegeben, in welchem Umfang können Sie selbst Prioritäten setzen?
Seine Exzellenz Botschafter Reinhard Buchholz und William Chantcho

Antwort: Die Botschaft deckt die gesamte Bandbreite unserer Beziehungen mit Kamerun ab: Politik, Wirtschaft, entwicklungspolitische Zusammenarbeit, Kultur. Sie versucht, den Herausforderungen in all diesen Bereichen gerecht zu werden. Da die Schwerpunkte innerhalb der Bereiche nicht fest sind, sondern sich immer verschieben, müssen wir flexibel reagieren.
Zum Beispiel im Kulturbereich: in diesem Jahr feiern wir „50 Jahre Goethe Institut in Kamerun“; das ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt, wobei wir natürlich andere wichtige Bereiche unserer kulturellen Zusammenarbeit nicht vernachlässigen, wie zum Beispiel die Hochschulpartnerschaften, die Stipendienprogramme, oder die Förderung der deutschen Sprache. Oder im Bereich der Wirtschaft: seit einem Jahr stellen wir ein steigendes Interesse der deutschen Unternehmen an Kamerun fest; darauf haben wir reagiert mit einem verstärkten Angebot an Beratung und politischer Begleitung der Investitionsvorhaben.
Solange sich die Aktivitäten der Botschaft im Rahmen der politischen Vorgaben der deutschen Regierung halten, hat die Botschaft einen recht weiten Gestaltungsspielraum. Das muss auch so sein, denn die Beziehungen zwischen unseren Ländern sind sehr lebendig. Wenn wir uns immer erst in Deutschland rückversichern müssten, könnten wir nicht zu ihrer Dynamik beitragen, sondern wären ein Bremsklotz.

Nachbarschaft : Zum Gebiet deutsch-kamerunische Beziehungen:

Hat sich das Verhältnis zwischen Deutschland und Kamerun seit der Unabhängigkeit im Jahre 1960 verändert?
Sind die Beziehungen zwischen den europäischen Staaten und afrikanischen Staaten national oder eher europäisch geprägt?

Antwort: Natürlich hat sich das Verhältnis zwischen unseren Ländern in den letzten 50 Jahren sehr verändert. Das Kamerun von heute hat nur noch wenig gemeinsam mit dem Kamerun von 1960, und das gleiche trifft auf Deutschland, auf Zentralafrika, auf den afrikanischen Kontinent und natürlich die ganze Welt zu. Lange Zeit war es ein Verhältnis zwischen dem Geber Deutschland und dem Nehmer Kamerun. Wir Deutsche nehmen zur Kenntnis, dass dies nicht mehr den Gegebenheiten in der jetzigen Welt entspricht. Deswegen haben wir in unserer Afrika-Strategie (die erst vor kurzem von der Bundesregierung beschlossen wurde) festgelegt, dass wir mit den afrikanischen Staaten und damit auch mit Kamerun ein Verhältnis „unter Gleichen“, oder mit anderen Worten: „auf gleicher Augenhöhe“ anstreben. Wir suchen in Kamerun einen gleichberechtigten Partner.

Zu den Veränderungen in den letzten 50 Jahren gehört auch die Bildung der Europäischen Union. Immer mehr Zuständigkeiten sind an die Union übergegangen. Die Mitglieder der Europäischen Union arbeiten auch in ihren Beziehungen mit den afrikanischen Staaten eng zusammen. Dadurch, dass Mitgliedstaaten die europäische Politik mitbestimmen, gibt es nur in Nuancen Unterschiede zwischen der Afrika-Politik der EU und der ihrer Mitglieder.


Nachbarschaft : Was die Schwierigkeiten bei der Durchführung Ihrer Arbeit in Kamerun angeht:

Sie wollen ein förderliches Verhältnis zwischen Deutschland und Kamerun herstellen und sich gewiss nicht in die inneren Affären Kameruns einmischen. Dennoch besteht ein legitimes Interesse der internationalen Staatengemeinschaft an der Wahrung der Menschenrechte in allen Staaten. Dieser Zielkonflikt findet gegenwärtig angesichts der „ gemeinsamen Kabinettsitzung“ der chinesischen und der deutschen Regierung das besondere Interesse der Öffentlichkeit.
Wie gehen Sie mit diesem Zielkonflikt im Verhältnis mit Kamerun um?

Hat sich die deutsche Politik gegenüber afrikanischen Staaten seit dem „ Arabischen Frühling “ verändert?

Antwort: Deutschland wie Kamerun haben viele internationale Abkommen über die Wahrung der Menschenrechte, auch der politischen und demokratischen Rechte unterzeichnet; außerdem haben sie in der Präambel mit den anderen Unterzeichnerstaaten des Cotonou-Abkommens aus Europa, Afrika, dem Pazifik und der Karibik erklärt: „Un environnement politique garantissant la paix, la sécurité et la stabilité, le respect des droits de l'homme, des principes démocratiques et de l'État de droit et la bonne gestion des affaires publiques, fait partie intégrante du développement à long terme; reconnaissant que la responsabilité première de la mise en place d'un tel environnement relève des pays concernés.“. Für mich gibt es daher keinen Zielkonflikt. Wir halten uns an die Verträge, und gehen davon aus, dass es die anderen Partner auch tun.
Im übrigen hat sich die deutsche Politik gegenüber afrikanischen Staaten im letzten Jahr nicht grundsätzlich verändert.

Nachbarschaft : Was halten Sie von dem Versuch, ein internationales afrikanisches Online-Magazin zu gründen?

Antwort: Ich begrüße dieses Projekt sehr aus zwei Gründen:
Zum einen wegen der Bedeutung des Internets für die Zukunft Afrikas. Viele afrikanische Länder fördern die Verbreitung des Internets. Inzwischen hat sich in Afrika wohl allgemein die Erkenntnis durchgesetzt, dass gerade für Afrika das Internet eine große Chance bedeutet, den Entwicklungsrückstand nicht noch größer werden zu lassen und möglichst aufzuholen.
Zum zweiten sind Informationen über Ereignisse und Entwicklungen in einem Land, aber auch in anderen Ländern der Region oder des Kontinents von großer Wichtigkeit für die Entwicklung der Demokratie: nur ein informierter Bürger kann zum Fortschritt seines Landes beitragen. Vorher sind die Bemühungen um Verbreitung von Fakten und Meinungen über Grenzen hinweg an den Kosten gescheitert: es war einfach zu teuer, ein gedrucktes Magazin in mehreren Ländern auf den Markt zu bringen. Mit Hilfe des Internets ist es nun möglich, das zu erträglichen Kosten zu tun. Daher wünsche ich dem Magazin „Nachbarschaft“ eine zahlreiche Leserschaft.

Nachbarschaft : Was ist Ihr kamerunisches Lieblingsgericht? Was würden Sie gern am Ende Ihres Aufenthalts nach Deutschland mitnehmen? Nur Essen und Rezepte oder auch anderes?

Antwort: Ndole, Folon oder Okok schmecken mir sehr gut. Und gegrillten Fisch esse ich überall dort, wo es ihn gibt: im Hafen von Kribi und in den Fischgaststätten in Jaunde.
Für die Mitnahme am Ende einer Zeit in einem Land ist aber Anderes viel wichtiger: das sind die Erinnerungen an die Menschen und ihre Kultur. Ich freue mich, dass ich mit einigen Kamerunern Freundschaft geschlossen habe: diese Freundschaften zu bewahren und zu pflegen wird mir nach meiner Ausreise ein besonderes Anliegen sein.

Ihre Exzellenz wir danken Ihnen sehr für das Gespräch.
Die Fragen stellten William CHANTCHO und Walter BÖHME