Auf der richtigen Fährte Frankfurter Rundschau 30.6.2025
Ranger, die gefährdete Wildtiere im Kampf gegen Wilderer schützen, sind meistens Männer:
„Wir versuchen ein 50-50-Verhältnis von Männern und Frauen anzustreben, aber es ist nicht einfach“, berichtet Paimolo Bwayala. Er ist Kommandeur einer Einheit, die auf die Überwachung der Nashornpopulation im North-Luangwa-Nationalpark spezialisiert ist und ein Kollege von Joyce Chiluba. Beide widmen sich voll und ganz dem Naturschutz. „Mit Joyce haben wir ein Vorbild für junge Frauen, sich uns anzuschließen“, sagt er.
Doch Frauen für die Arbeit als Ranger zu rekrutieren, noch dazu in einer Spezialeinheit wie der Hundestaffel oder der Schutzgruppe für Nashörner, sei dennoch schwer. Statistisch gesehen sind nur 13 Prozent aller Führungspositionen in Sambia von Frauen besetzt. Trotz verfassungsrechtlicher Vorgaben und einer auf die Gleichstellung der Geschlechter ausgerichteten Regierungspolitik liegen die sambischen Frauen in einer Vielzahl von Bereichen weiterhin hinter den Männern zurück, heißt es dazu in einem Bericht des Umfrageinstituts „Afrobarometer“.
Dieser kommt zu dem Schluss, dass sich 65 Prozent der Befragten wünschen, es würde mehr für die Rechte von Frauen getan werden. Gerade der Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten fördere nämlich laut dem Bericht die Abhängigkeit von Partnern oder männlichen Familienmitgliedern. Traditionell werde von Frauen erwartet, dass sie Hausfrauen, Mütter und Ehefrauen seien. Der Umgang mit Waffen und die Jagd nach Kriminellen passen weniger zu den klassischen Rollenvorstellungen.
Doch genau diesen Alltag hat sich die Joyce Chiluba ausgesucht. Unter ihrer Leitung konnte die K9-Unit in den vergangenen drei Jahren mehr als 1000 Verhaftungen durchführen und mehr als 700 illegale Waffen beschlagnahmen."
Im Kampf für die Erhaltung der Biodiversität spielt der Schutz Bedrohter Arten eine wichtige Rolle. Bisher gibt es aber nur vereinzelt energische Programme für ihren Schutz.