Am
11. Februar 2025 wurde in Kribi im Océan Bezirk in der Südregion
Kameruns eine Parade zum Jugendfest veranstaltet. Geleitet wurde das
Fest von dem Präfekten (der höchsten administrativen Instanz)
Nouhou Bello.
Alles
begann gegen 10 Uhr mit der Rede des kamerunischen Staatspräsidenten
an die Jugend Kameruns. Nach der Preisverleihung an die besten
Schüler der Stadt Kribi folgte die Parade.

Die Kinder aus 19
Kindergärten eröffneten den Marsch mit gekonnter Disziplin und
kindlichem Charme. Dann folgten die Schüler der etwa 20
Grundschulen. Es ging danach weiter mit den staatlichen Gymnasien,
den konfessionellen und den privaten Sekundarschulen. Schließlich
kamen die Studenten von den verschiedenen Hoch- und Fachschulen und
andere Vereine aus der bürgerlichen Gesellschaft. Leider fand angesichts des vollen Programms, obwohl ich als Gast zu diesem
feierlichen Anlass eingeladen war, kein Behördenvertreter Zeit für
ein Interview. Alle waren zu sehr mit der Organisation des Festes
beschäftigt.
Die
Parade, die gegen 10 Uhr anfing, schloss gegen 13 Uhr ab mit Tänzen
traditioneller Gruppen und anderer Vereine.
Mehr
über Kribi - die Touristenattraktion und was dazu gehört
Wenn
man vom Tourismus in Kamerun sprechen möchte, denkt man auf den
ersten Anhieb an die Stadt Kribi mit
ihren umfangreichen Stränden, mit weißem hellem Sand, mit
natürlichen schönen Landschaften wie den Wasserfällen von Lobé
und dem Meer. Diese wunderbaren Anziehungsorte locken viele Touristen
aus der ganzen Welt an, sei es aus Europa, aus Amerika, aus Asien
oder auch aus Afrika. Kribi ist etwa 160 km mit dem Wagen oder mit
dem Bus von der Wirtschaftsmetropole
Kameruns
Douala entfernt.

Kribi
hat keinen Flughafen, deshalb müssen die ausländischen Touristen im
internationalen Flughafen von Douala landen, bevor sie sich mit dem
Wagen weiter nach Kribi begeben. Es ist eine Mittelstadt von ca
60.000 Einwohnern, deren einheimische Bevölkerung hauptsächlich
die Batanga und Mabi bilden.
Ihre Blütezeit begann in den 90er Jahren mit der Asphaltierung der
Straße Edéa-Kribi. Aus administrativer Sicht liegt Kribi in der
Südenregion Kameruns, genau im Bezirk Océan.
Der Präfekt ( hochstaatliche Instanz) heißt
Nouhou Bello und
der Bürgermeister Guy
Emmanuel Sabikanda.
*Zu
den Aktivitäten in Kribi
Zwar
verfügt die Strandstadt über viele hoch- und mittelklassige Hotels
und Restaurants, doch leider sind die meisten ziemlich teuer.
Reguläre Arbeitsplätze sind rar, etwa 90 Prozent der Arbeitkräfte
sind im informellen Sektor tätig. Dazu zählen Fischfang,
Straßenhandel, Motorradtaxifahrt und Verkauf von gegrilltem und
geschmortem Fisch. Die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen ist sehr
hoch und ihre Lebenssituation prekär.
*Zum
Schulwesen
Kribi
hat 19 Kindergärten, 20 Grundschulen, 17 Schulen mit Sekundarstufe
und 10 Hoch- und Fachschulen. Das größte Gymnasium dieser Stadt ist
die Government
Bilingual High School mit
ca 4000 Schülern.
*Kribi :
eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten
Kribi
ist eine prachtvolle Strandstadt mit frischer Luft und
abwechslungsreichen Attrativitäten, doch sie hat auch ihre
Schattenseiten.
Seit
2016/17 in den anglophonen Regionen Kameruns Proteste
niedergeschlagen wurden, haben viele Leute diese Regionen verlassen.
Die leben jetzt als Flüchlinge in anderen Gegenden Kameruns. Und in
Kribi gibt es eine große Zahl von obdachlosen Mädchen (viele davon
im Alter von 15 bis 25 Jahren), die unter sehr elenden Bedingungen
leben. Ihre einzige Einkommensquelle ist die Prostitution. Sie
verdienen damit kaum 1000 Franken CFA (etwa 1,5 Euro) pro Tag. So
leben sie von Tag zu Tag, sind der Armutsgrenze und
lebensbedrohlichen Krankheiten ausgesetzt. Eins von ihnen hat ganz
anonym folgendes gesagt :
"Ich
bin 22 Jahre alt und Waise. Da es in meinem Heimatdorf Batoké im
Südwesten Kameruns einen blutigen Krieg gibt, bin ich geflohen, um
nach Kribi zu kommen. Ich habe zwar das Ordinary
level Certificate erreicht,
aber leider konnte ich die Schule wegen meiner Armut nicht mehr
weiter besuchen. Meine Mutter hat ihr Leben bei einem heftigen
Angriff der Separatisten verloren. Hier in Kribi überlebe ich auf
der Straße nur durch die Prostitution. Das ist wirklich schlimm,
aber sehen Sie, ich muss ja auf jeden Fall von etwas leben. Zwar
leide ich sehr darunter, aber ich habe keine andere Wahl. Ich
versuche so viel Geld zu sparen, dass ich mir hoffentlich andere
bessere Berufsperspektiven eröffnen kann."
Wenn
man solche Worte von einem intelligenten und ehrgeizigen Mädchen
hört, das übrigens perfekt Englisch und Französisch spricht, dann
weiß man, dass da etwas schief gelaufen ist.
Aus
diesem Grund sollte man auf der Ebene der Vereinten Nationen immer
auf die Achtung der Menschenrechte, gute Regierungsform, Demokratie
mit wechselnder Regierungsverantwortung und die Gewährleistung der
Lebensqualität, insbesondere von Kindern und Jugendlichen achten, da
sie die Zukunft der Menschheit bilden.
Die
Beobachtung der Lebenssituation in der sonst doch so bevorzugten
Stadt Kribi hat gezeigt, dass die Armutsrate selbst hier bereits
beängstigend hoch liegt.
William
CHANTCHO ( Kribi) Mitarbeiter:
Walter BÖHME und Evariste FOSONG