Samstag, 22. November 2025

Ein Blick auf die Bildungsdiskussion in Deutschland

 Theoretisch kann man sich als Einzelner inzwischen über das Internet weltweit informieren. Dank Internet und Übersetzungssoftware und den Large Language Models, die im Augenblick für eine besonders rasche Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz gesorgt haben. Aber das kann selbstverständlich nicht jeder nutzen.

Hier sollen aber ein paar kleine Wege in die gegenwärtige deutsche Diskussion (und ihre Geschichte) vorgestellt werden:

Lernen im Internet, speziell Chronik der ZUM

Lehrerblogs 

Beispiele: 

https://bobblume.de/ 

https://www.herr-rau.de/wordpress/ 

https://www.lehrerfreund.de/ 

Donnerstag, 20. November 2025

Kamerun : das Land der stillen Ungerechtigkeiten

Achebe hat schon 1958 auf einen auffallenden Unterschied in afrikanischen Gesellschaften vor der Besetzung durch Kolonialherren aufmerksam gemacht. Im 14. Kapitel seines Romans "Things fall apart" stellt Uchendu die Frage: "Weshalb wohl bringen wir eine tote Frau zurück in ihr Dorf, dass sie bei ihren Verwandten begraben wird und nicht bei den Verwandten ihres Mannes? Warum?"

Als keiner ihm antworten kann, gibt er die Antwort:  

Es ist wahr, dass ein Kind seinem Vater gehört. Wenn aber der Vater das Kind schlägt, läuft es zu seiner Mutter. Ein Mann gehört in das Land des Vaters, wenn alles gut geht und es süß ist, zu leben. Wenn aber Sorge und Bitternis kommen, ist das Land der Mutter seine Zuflucht. Die Mutter ist dort begraben und wird ihn beschützen. Und deshalb sagen wir, dass wir Mutter das Haupt ist."

Eine ähnliche Frage stellt sich heute: 

Warum sind es, wenn es gut läuft, immer dieselben Namen, die man hört und die auftauchen: Atangana, Ondoa, Mbarga, Amougou, Mvondo, Akame … wie ein Refrain, den man auswendig kennt? Sobald es um Ernennungen, Beförderungen oder Belohnungen geht, wählt der Zufall oder vielleicht doch die unsichtbare Hand des Systems, immer aus demselben Korb. Aber wenn es um Sanktionen, Verweise oder Ausgrenzungen geht, dann wird das Land plötzlich "gerecht". Jeder hat ein Recht auf seinen Teil der Demütigung, insbesondere diejenigen, die die richtigen Namen nicht tragen, diejenigen, die die richtigen "Paten" nicht haben. Was ist das also für ein Land, in dem die Kompetenz durch Zugehörigkeit gemessen wird, in dem das Verdienst in den Fluren verhandelt wird und in dem die Loyalität gegenüber dem Vaterland weniger Wert hat als die Loyalität gegenüber einer Ethnie ? Hier muss ein Beamter oder ein aus der niedrigen Schicht stammender Angestellter, der seine ganze Jugend dem Staat gewidmet hat, noch um sein Rentengeld betteln und oft wird ihm ins Ohr geflüstert : "Bring 50% , wenn du willst, dass dein Antrag vorankommt!". 50 % wovon? Von seiner Würde, von seinen harten Dienstjahren. Was für ein Unsinn! ...

Ein Land, in dem man, um zu bekommen, was einem zusteht, wo es keine soziale, rechtliche und medizinische Fürsorge gibt, noch den Preis der Ungerechtigkeiten zahlen muss. Währenddessen fahren diejenigen, die nie die Mühe des Feldes mitgefühlt, miterlebt haben, in Luxusautos, die auf dem Rücken der Bescheidenen gekauft wurden. Diejenigen, die nie unter der Sonne der öffentlichen Verwaltung geschwitzt haben, treffen die Entscheidungen für diejenigen, die alles gegeben haben. Und die wahren Erbauer des Landes, sie sterben in Vergessenheit, in totaler Gleichgültigkeit.

Ja, nichts funktioniert normalerweise in diesem Land, weil man den Sinn und das Zugehörigkeitsgefühl zum Staat gegen den zum Clan eingetauscht hat. Weil man den öffentlichen Dienst mit dem Dienst für Freunde und feste Bekannte verwechselt hat. Weil man die Justiz in gut organisierte Ungerechtigkeit verwandelt hat. Aber ein Land kann nicht auf Ungleichgewicht und Ausgrenzung aufgebaut werden. Der Tag, an dem die Kameruner verstehen werden, dass die Nation wichtiger als ein Stamm, heiliger als ein Name ist, an diesem Tag wird das Verdienst an die Stelle von Begünstigung und Nepotismus treten, die Gerechtigkeit an die Stelle der Angst und die Würde zur Norm werden.

Im Augenblick gehen wir allmählich in die Dunkelheit, ins Chaos, aber die Wahrheit kommt zwar langsam voran, aber sie fällt nie aus. Eines Tages wird sie an die Tür derjenigen klopfen, die glaubten, ihre Macht sei ewig.

Loulou



Montag, 17. November 2025

KI und ZUM – Perspektiven zwischen Wunsch und Möglichkeit 2025

 Die ZUM wurde 1997 gegründet und arbeitete zunächst mit Seiten der einzelnen Mitglieder, fasste dann Beiträge in einem Wiki zusammen, bis sie sich mit Zum-Unterrichten statt auf  Unterrichtsmaterialien auf direkt einsetzbare Bausteine zur Unterrichtsplanung konzentrierte. 

Das Mitgliedertreffen von November 2025 konzentrierte sich auf die Rolle, die die ZUM in Zeiten der für alle Schüler verwendbaren KI-Modelle spielen solle. 

Samstag, 15.11.25

  • 13:00 Begrüßung, Vorstellung, Tagungsablauf
  • 13:30 Impulse zu KI: Träume und Wünsche, technischer Machbarkeit, kritische Einwände
  • 15:30 Workshops einerseits zur konkreten Gestaltung von Lernprozessen, andererseits zur Position von ZUM unter den Bedingungen von KI




Sonntag, 16.11.25

09:00 Input von Erich Rüger: Lokale KI


  • 09:30 Zusammenschau der Ergebnisse der Workshops und konkrete Planung für 2026
  • 11:00 Rechenschaftsbericht des Vorstandes, Kassenbericht, Aussprache, Entlastung, 




Mitschriften

Samstag, 16.11.2025


Plenum: Wie sieht die ZUM in 5 Jahren unter den Bedingungen der KI aus?

Wie sieht die ZUM in Zukunft aus - unter KI-Bedingungen?

Uwe: Kostenlose KI ist möglich.

Ideen für eine Zukunft der ZUM (Heike)
1. Fokus auf Communitygestaltung 
2. Fokus auf Didaktik statt Material
3. Fokus auf Gestaltung von Lernprozessen statt Produkten 
4. Aufzeigen von Kernkompetenzen/-inhalten und Möglichkeiten der Individualisierung
5. Aufzeigen von Methoden der Lernwirksamkeit
6. Meta-Ebene: ZUM als Schutzraum (ethische Zusammenhänge, demokratische KI, Sustainability, Transparenz)
7. Lernende veröffentlichen, teilen, kollaborieren
8. Gemeinschaft und Kommunikation (KI aktiv mitgestalten)
9. Projektdokumentationen (KI als Sparringspartner, Ideengeber, projektbasiertes Lernen) mit regionaler Vernetzung
10. Gar nicht neu: Kollaborative Schreibprozesse (inkl. KI)
11. Dokumentation von Lernwegen mit KI
12. Workshops mit Schülern und Schülerinnen zu KI (ZUMinare)
13. ZUM-Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler (KI-Kompetenz) - Idee: kleine - regionale Wettbewerbe 
(Bsp: Zeitzeugen Interview auf Homepage - )
14: ZUM-Wettbewerbe für Lehrerinnen und Lehrer (KI-Kompetenz)

= Mehr Community und weniger Materialien!


Außerdem: vlg. Leitprinzipien Nele Hirsch "Lerngestaltung weiterdenken" https://www.beltz.de/fachmedien/paedagogik/produkte/details/56424-lerngestaltung-weiterdenken.html

R: Datenschutz konformer Chatbot für Schulen in mehreren Bundesländern ist im Einsatz oder geplant.

K1: Lehrer-Online hat KI zur Erstellung von Unterrichtseinheiten.
=> Deshalb kann ZUM-Unterrichten nicht mehr wie bisher bei der Erstellung von Unterrichtsinhalten mithalten. Andere Wege müssen gefunden werden.

=> Andere Perspektive: Welche ZUM-Angebote haben eine Zukunft in Zeiten von KI?

T: Über die GWDG haben auch WirLernenOnline u.a. Zugang zu einer kostenlosen und datenschutzkonformen KI.

K2: Eine mächtige KI wie ChatGPT u.dgl. ist notwendig. Eine schwächere KI würde keine ausreichende Akzeptanz finden.

U: Es gibt sinnvolle Alternativen zu den großen Markführern, z.B. Mistral aus Frankreich.
Wichtig sind die Workflows der Nutzer:innen!
Es gibt durchaus Nischen, die die ZUM besetzen kann.
Das, was mit viel Zeitaufwand und Gehirnschmalz in der ZUM entwickelt worden ist, kann heute die KI in Sekunden erstellen.

W: Was können wir als Menschen, was die KI nicht kann?
Die KI macht in den nächsten drei Jahren noch kein vernünftiges Unterrichtsmodell!

A: hier ein paar relevante Studien zu KI und Lernen: 

16:40 - 18:00 -> 2 Gruppen

Konkrete Gestaltung von Lernprozessen mit KI


Sammlung von Beispielen der Nutzung

Bilderstellung frustrierend
Texte vereinfachen / Textsorte ändern (Text zu Interview)
Prozessbegleitung: 
  • Referate / Präsentationen erstellen und reflektieren
  • Übungsformate erstellen und reflektieren
  • Podcast - Lerninhalte aufbereiten
  • KI-Nutzung und Lernprozesse reflektieren
--> Inhalte kombinieren 
Aufgaben erstellen, differenzierte Materialien erstellen

Zu sehen, dass eine KI (Fobizz) nicht so gut funktioniert, ist ein Lernprozess.
Fokus darauf legen: Wo ist die Nutzung von KI sinnvoll!?

Lernen lernen!
Selbstreflektiert lernen 
erster Schritt: Lernen wollen
zweiter Schritt: wie lerne ich (mit KI) sinnvoll? -> im Gespräch reflektieren (beispielsweise Kriterien für Texte formulieren, Texte reflektieren --> Oberflächlichkeit / rumlabern / hohe Dichte an Fremdwörtern, die keinen Sinn ergeben)

Besser Aufgaben mit KI lösen als sie nicht zu lösen!

KI-Nutzung transparent machen (auch für Lehrkräfte)

Schulstufen berücksichtigen!
- In Grundschule weniger KI einsetzen.
- Das Lernen von Grundfertigkeiten (z.B. sinnerfassendes Lesen) notwendig!

Probleme:
    Das - differenzierte - Prompting muss gelernt werden!
    Nicht nur das Gymnasium, sondern auch andere Schulformen berücksichtigen!

Baukasten:
    Ideen und Erfahrungen, best practice
    Konzeptionelle Ideen
    Tools bereitstellen
    bessere Vernetzung von ZUM-Angeboten

Abfrage: 

Idee:
  • Blogartikel: 10 Tipps zur KI-Nutzung für Lehrkräfte (Prozessbegleitung)
  • ZUMinar(-Reihe) - Reviewreihe im Nachklang
  • Startpunkt: 
  • Projektbasiertes Lernen mit KI
  • Unterrichtsplanung mit KI
  • MDM - Tool umsetzen und Einsatzszenarien skizzieren (Blogpost)
  • Tipps zu KI-Nutzung und Lernprozessbegleitung für den Adventskalender
  • SuS zu Unterricht mit KI zu Wort kommen lassen


Beispiele aus dem Unterricht
Nr.1   Nr.2    Nr.3

    Workshop in Wien: mit Beispiel zu Drasche-Park-Projekt: https://t1p.de/qfp0e:
        Was ist wo und wie relevant?

Wie sieht die ZUM in 5/10 Jahren aus unter Bedingungen von KI?

Ziel könnte sein:
    Beispiele und Erfahrungen präsentieren, um in einen Austausch und in eine Weiterentwicklung zu kommen.
    Einen Baukasten sinnvoller Tools bereitstellen. = Werkzeuge für sinnvollen Unterricht
    ZUM-Angebote leichter verknüpfbar machen. = Austausch über erfolgreiche Unterrichtsbausteine
    Schüler zu Wort kommen lassen
    mit Schülern austauschen

Vorhandene Inhalte:
    können weiter bestehen bleiben: Sind weiterhin eine gute Grundlage.
    können ggf. auch zum Training von KI genutzt werden.

Tools anbieten: 
    z.B. so:     
        Einen Lernpfad an bestimmte Bedingungen anpassen!

ZUMunity


2. Gruppe


Welche Unterrichtstools brauchen wir?
Welche nicht?
Idee einer Promptbibliothek

Community-Building:
    Austauschmöglichkeiten für registrierte Nutzer:innen (Idee der ZUMinare ausbauen)
    Sehr wichtige Idee!


Konkrete Umsetzung sofort (Ideen)

    Konkrete Ziele für 2026 festlegen!
    Prioritäten festlegen:  Was geht 
    kurzfristig?
  • 1. Bibliothek erfolgreicher Prompts (Strukturierung der Bibliothek, Feedbackschleifen, Aktualität, Ideen miteinander vernetzen und aufzeigen)
  • 2. GWDG-Tool nutzen und in Wiki einbinden (= eigene ZUM-KI)
  • 3. Testen: einen vorhandenen Lernpfad in verschiedene Niveaustufen umwandeln und als Wikitext bereit stellen, gegenseitige Verknüpfung herstellen - wie gut funktioniert das?
  • 4. Struktur für Projekte / Projektideen - Bereitstellung (was brauchen wir alles, z.B. Qualitätskriterien)
  • 6. Liste mit Tools, die u.a. Alex schon getestet hat, die wir auch bei ZUM hosten wollen
  • 7. Dokumentieren, Probleme benennen -> z.B. Warum gibt's keine Prompt-Bibliothek für SuS (Blogpost!)

  • mittelfristig?
  • Qualitätskriterien für Projekte / Projektideen

  • langfristig?


Was geht mit den vorhandenen Ressourcen?


Sonntag, 16.11.2025


Diskussion
  • PH Karlsruhe nutzt einen Zugang zu KI über DWGD

Roadmap 


2026

Motto 2026: KI und ZUM arbeiten für OER zusammen

Ziel Quartal 1

  • alle Wikis: elastic search - besserer Such-Index (Uwe)
  • ZDL: Test von KI an einem konkreten Arbeitsfeld - Machbarkeit testen (Ralf & Karl) [-> Ideen vorab skizzieren -> an idea-sketch weitergeben] (evtl. Workshop)
  • ZDL: Startseite aufhübschen (evtl. Workshop)
  • Suche mit KI im Klexikon (Michael) & Wortmaus (Tina) --> Ideen konkret formulieren
  • Blog/Community: KI und Schule (gutes Beispiel suchen z.B. Nele Hirsch eigene Landing Page), blog.zum.de https://ebildungslabor.de/category/blog/, Kommentarfunktion zum Diskutieren freischalten, (Community: Finden, Interagieren, Besitzen, Teilen, Zeigen) (Maria)
  • kleine Tools für den Unterricht + Blogpost (Alex), z.B. MDM, Bildgenerierung 
  • Die kleinen ZUM-Tools in den Digiscreen integrieren (fungiert als Schaukasten) --> Idee formulieren, damit Jan und Uwe sie umsetzen können (Frühjahrsworkshop)
  • Testen: einen vorhandenen Lernpfad in verschiedene Niveaustufen umwandeln und als Wikitext bereit stellen, gegenseitige Verknüpfung herstellen - wie gut funktioniert das?, Workflow beschreiben (Tina)
  • Konzeption, DigiScreen als übergeordneten Einstieg in die ZUM-Angebote zu nutzen (Frühjahrsworkshop)


Ziel Quartal 2

Suche mit KI im Klexikon (Michael) & Wortmaus (Tina) --> Ideen umsetzen (Jan und Uwe)
Förderungsmöglichkeiten für ZDL sammeln 

Ziel Quartal 3

Überarbeitung der Wikioberflächen für alle Wikis (personalisierte Tools)
ZUM.de - Layout überarbeiten

Diskussion
alten Ballast abschalten - Wikis, Classic-ZUM
Sichtbarmachen von Ideen - technische Umsetzung

Veranschaulichung von Diskussionselementen: