Der vorige Blogeintrag war recht schwierig formuliert. Deshalb sollen in einigen kurzen, übersichtlicheren Artikeln einige Gedanken noch einmal aufgegriffen werden.
Autorität ist wichtig, um für Ordnung zu sogen, ohne dass gestraft oder Gewalt angewendet werden muss. Das gilt für eine Schulklasse, das gilt auch für einen Staat.
Nelson Mandela hatte bei Schwarzen und Weißen Autorität, weil er es fertigbrachte, nach über zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis heraus mit der Regierung zu verhandeln und ihr seine Bedingungen zu stellen.
Es gibt aber auch schädliche Autorität.
Der Psychologe Milgram hat nachgewiesen, dass weit über die Hälfte der Teilnehmer eines Versuchs auch ohne Strafandrohungen dazu gebracht werden konnte, ihren Mitmenschen schweren Schaden zuzufügen, weil die meisten es nicht fertig brachten, sich einer Autorität zu widersetzen.
Er ließ angeblich ein Experiment durchführen, ob Strafen den Lernerfolg positiv beeinflussen. In Wirklichkeit wurden nur die Personen getestet, die die Lehrer spielten. Die Mehrzahl war bereit, ihren Schülern trotz deren verzweifelter Bitte um Beendigung des Experimentes schwere Elektroschocks zu geben und setzten diese Schocks sogar fort, wenn die Schüler schon gar keine Lebenszeichen mehr von sich gaben. (In Wirklichkeit erhielten die „Schüler“ keine Schocks. Wie die Befragungen nach dem Experiment zeigten, hatten die „Lehrer“ das aber nicht gemerkt. - Milgram-Experiment)
Walter Böhme
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