Freitag, 11. Dezember 2009

Es gibt noch viele Mauern abzubauen

Editorial
Am 9. November haben wir eines der wichtigsten Ereignisse des letzten Jahrhunderts wieder erlebt: Den Fall der Berliner Mauer. Ihr Bau am 13 August 1961 als wichtigste Kundgebung des kalten Krieges wurde ein unheimlicher Schock, nicht nur für die Deutschen, sondern auch für die ganze Welt. Nach 28 Jahren musste die Mauer fallen, als Resultat eines beharrlichen Kampfes der DDR-Bürger um ihre Freiheit. Dieser Kampf hätte nie ein fröhliches Ende gekannt, ohne die Unterstützung der Westdeutschen und aller Protagonisten der menschlichen Freiheit. Ein Wegbereiter dieses Falls, Willy Brandt, sagte: „Wir sind zwei deutschen Staaten, aber eine Nation.“
Am 9. November haben die Deutschen und alle Freunde der Freiheit und Einheit weltweit gefeiert, wie vor 20 Jahren, als die Mauer fiel. In dieser festlichen Atmosphäre müssen wir uns aber fragen, welche Lehre die Ereignisse von Berlin für die noch heute zersplitterte Welt gebracht haben.
So viele Mauern sind noch heute überall sichtbar. Mauern zwischen Israel und Palästina, Nordkorea und Südkorea, Mauern zwischen Nachbarländern in Afrika, Mauern zwischen Armen und Reichen in Amerika, in Indien…
Alle diese Mauern müssen auch unsere Aufmerksamkeit wecken, wie an diesem Tage der 9. November in Berlin.
Weil wir auf den Fall dieser noch bestehenden Mauern warten, leisten wir schon unseren kleinen Beitrag zur interkulturellen Verständigung mit der Nachbarschaft, unserem Kulturaustauschmagazin in ihrer 9. Ausgabe.

Evariste Fosong

Radiosendung für Deutschschüler: Eine tolle Erfahrung!!!

Ich bin am Lycée Bilingue Bertoua als Deutschlehrer tätig. Bertoua ist die Hauptstadt der Ostregion von Kamerun. Seit drei Jahren koordiniere ich eine pädagogische Radiosendung, die für DeutschschülerInnen und von DeutschschülerInnen selbst produziert wird. Die Teilnehmer an der Sendung kommen aus verschiedenen Schulen der Stadt. Die Sendung heißt "DEUTSCHFREUND" und läuft jeden Sonntag von 15 bis 16 Uhr bei "RADIO-AURORE", einem Privatradiosender in Bertoua.
Die Schüler bereiten selbst die Sendung im Laufe der Woche vor. Jeder ist also verantwortlich für eine bestimmte Rubrik. Sie sammeln zuerst Informationen aus verschiedenen Bereichen. Nachdem sie die Nachrichten eingeholt oder gesammelt haben, versammelt sich die Redaktionsmannschaft um 11 Uhr im Studio, um die Informationen zu bearbeiten, die anderen Senderubriken bereitzustellen und die ganze Sendung zu gestalten oder organisieren. Wir DeutschlehrerInnen kümmern uns um die Verbesserung der produzierten Artikel und die Koordination der Arbeit. Es ist ein echtes Teamwork, das auf Komplementarität, kritischem und demokratischem Geist beruht. Nach der Vorbereitungsphase sind die Schüler sehr zufrieden und begeistert, die gesammelten Nachrichten wie Journalisten im Radio zu entwickeln, zu kommentieren und zu analysieren.
Das Redaktionsteam besteht nicht nur aus Journalisten, sondern auch aus Lehrern. Die Schüler bereiten in der Tat selbst den Unterricht vor und unterrichten wie Lehrer im Rundfunk Am Anfang der Sendung habe ich mir als Ziel gesetzt, der deutschen Sprache zu erlauben, ihre Kommunikationsfunktion als lebendige Sprache konkret zu erfüllen. Heute sind wir darauf stolz, das Ziel erreicht zu haben. Aber wir sollen unterstreichen, dass die Sendung jetzt über den bloßen Kommunikationsaspekt beträchtlich hinausgeht und andere interessante pädagogische Vorteile mit sich bringt.
Die Sendung fördert nämlich Lernerautonomie, handlungsorientierten Unterricht, Sprechfertigkeit, Schreibfertigkeit und Kreativität. Dazu erlaubt die Sendung den Lernenden, für das Leben zu lernen, so dass Deutschunterricht eine Lebensrelevanz haben kann. Dank der Sendung können zum Beispiel viele angehende Lehrer, Journalisten, Dolmetscher und Übersetzer ihre Talente früher entfalten. Die Sendung trägt somit dazu bei, bei Jugendlichen die Berufung so früh wie möglich zu erwecken.
Herr ONYA Jacques Abel, Deutschlehrer Lycée Bilingue Bertoua, Kamerun

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Die Welt zu Gast in Düsseldorf

Die Deutschen bzw. die Düsseldorfer sind netter und kontaktfreundlicher, als ich vorher gedacht habe. Wenn wir jemandem nach der richtigen Fahrtrichtung fragen, dann bekommen wir sofort die Antwort mit einem begleitenden Lächeln. Es tut mir allerdings leid, dass wir mit den Deutschen nur im Restaurant, in den Kaufhäusern oder bei der Auskunft zu tun hatten, sonst waren unsere Mitschüler, die auch Ausländer waren, unsere ständigen Gesprächspartner. Nach 4 Wochen habe ich bemerkt, dass die Deutschen bzw. die Düsseldorfer bei der Freundschaft den ersten Schritt nicht wagen. Sie bleiben lieber zurückhaltend. Aber wenn man zu ihnen geht, dann wird man mit einem freundlichen Lächeln empfangen. Mehrmals hatte ich Angst, zu den Deutschen zu gehen, aber allmählich habe ich angefangen, ihnen die afrikanische Höflichkeit in den Zügen, Bussen oder in den Aufzügen zu zeigen. Ich habe einige Frustrationen erlebt, bei denen ein Mitschüler den anderen bei der Begrüßung die Hand reicht und mich übersieht. Im Großen und Ganzen sind die Deutschen mit den Ausländern seit langer Zeit vertraut und leben ins Frieden mit ihnen. Das ist ein Zeichen der Demokratie.
Wir Deutschlehrer, Botschafter der deutschen Sprachen bzw. der deutschen Kultur, haben eine Menge Arbeit: unserem Volk an Stelle des früher rassistischen und kriegsüchtigen Deutschland das gegenwärtige Gesicht der modernen Bundesrepublik zu zeigen.

UNSERE SPRACHKURSE
Wir waren insgesamt neun Kursteilnehmer in meiner Klasse: Eine ideale Klasse angesichts der Klassenstärke. Die Sprachkursteilnehmer kamen aus aller Welt: Afrika, Asien, Südamerika und Europa. Das Unterrichtsklima war gut. Lebendiger Unterricht und ein methodisch abwechslungsreiches Kursprogramm haben uns Spaß am Unterricht gemacht. Ich war der einzige Afrikaner und musste häufig über Schwarzafrika im Allgemeinen und über Kamerun insbesondere erzählen. Das ist eine große Verantwortung, im Namen eines Volkes zu sprechen, da die meisten von ihnen nichts über Afrika wissen. Es macht aber Spaß, seine Kultur mittels der deutschen Sprache bekannt zu machen. Keiner der Kursteilnehmer wusste zum Beispiel, dass Kamerun von 1884 bis 1914 unter deutscher Kolonialverwaltung war!
Und dass die deutsche Sprache die erste Amtssprache in Kamerun war. Deshalb haben wir die deutsche Sprache in unserem Schulsystem. Sie waren total überrascht, dass Kamerun über 250 Dialekte verfügt.
Der einmonatige Sommerkurs war lehrreich. Von unserer Deutschlehrerin Frau Silke bekamen wir Ratschläge, zum Beispiel, wo und wann man billiger einkaufen kann oder wie man mit den Deutschen besser umgeht.
Die Klassenzimmer waren gut eingerichtet, aber zu klein. Hier ist die Sitzordnung anders. Die Schüler sitzen in kleinen Gruppen. Die Tatsache, dass ein Schüler irgendwann das Wort ergreifen kann, ohne seinen Finger hochzuheben wie bei uns, fand ich unhöflich.
Die Unterrichtszeiten für die Schüler in Intensiv 4 dehnten sich von halb zwei bis sechs aus. Wir durften zwei Pausen haben. Die Mediothek half uns bei der Vor- und Nachbereitung.
Ende gut alles gut. Wir haben uns verabschiedet, und jeder von uns hat diese unvergessliche Zeit in Gedächtnis. Mit der Hoffnung, dass man sich zweimal im Leben trifft.

ANREGUNGEN ?

Probleme gab es nur mit dem Kultur- und Freizeitprogramm: Es wurde von drei Jugendlichen geleitet, die ihr Praktikum oder den Zivildienst am Goethe-Institut leisteten.
Zwar hatte das Kultur- und Freizeitprogramm ein spannendes Angebot, aber es hatte manchmal wenige Teilnehmer wegen des schulischen Leistungsdrucks oder der unterschiedlichen Unterrichtszeiten.
Es fiel uns schwer, das Unterhaltungsprogramm mit den Sprachkursen in Einklang zu bringen. Da wir von Montag bis Freitag um 13 Uhr mit dem Deutschunterricht anfangen sollten, war dieses Programm begrenzt. Zudem waren die Hausaufgaben zu erledigen. Und als Deutschlehrer sollte ich mit dem Beispiel des fleißigen Schülers vorangehen. Im Großen und Ganzen hatten wir viel zu unternehmen, zu erleben und zu experimentieren besonders, was die Tatsachen über Deutschland betrifft. Aber es fehlte uns an Zeit. Es wäre besser, wenn das Goethe-Institut uns eine zusätzliche freie Woche geben würde, um die deutsche Kultur und Realität innerhalb eines geplanten Kulturprogramms besser zu kennen zu lernen. Leider mussten wir gleich nach dem einmonatigen Unterricht am nächsten Tag das deutsche Territorium verlassen.
Geduld, Weltoffenheit und Flexibilität: Motto der Reise nach Goethes Land.

Jean François Bapack, Deutschlehrer
Lycée Bilingue Ngaoundéré, Kamerun

Sonntag, 6. Dezember 2009

Interview mit Evariste Fosong

Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, mit Evariste Fosong vom Gymnasium Delta Pog in Gabun zu sprechen, der das internationale Kulturaustauschmagazin „Nachbarschaft“ herausgibt, dessen Mitarbeiterstab innerhalb eines Jahres von zwei auf 31 angestiegen ist.

Frage: Wie kamen Sie dazu, das Magazin „Nachbarschaft“ zu gründen?


Antwort: Im Rahmen des Don Bosco Programms kam Franziska Götz zu uns nach Gabun. Da kam ich auf die Idee, mit ihr zusammen ein deutschsprachiges Magazin zu beginnen. Die Idee wurde sofort von der deutschen Botschaft in Libreville unterstützt, die uns mit einigen Materialien geholfen hat. Dass jetzt Mitarbeiter aus so vielen Ländern Zentral- und Westafrikas daran mitwirken, war aber nur möglich, weil mich das Goethe-Institut Kamerun bei der Suche nach Mitarbeitern unterstützt hat.

Frage: Wie erklärt es sich, dass die deutsche Kultur in Gabun und Kamerun so beliebt ist?

Antwort: Das französische Schulsystem, das in der Kolonialzeit in Gabun und Kamerun eingeführt wurde, sieht eine recht intensive Behandlung der deutschen Kultur vor. Das ist auch nach der Unabhängigkeit nicht wesentlich geändert worden.

Frage: Wieso kamen Sie von Kamerun nach Gabun?

Antwort: In Gabun besteht eine große Nachfrage nach Lehrern im Allgemeinen und Deutschlehrern insbesondere. Die kann von den dort ausgebildeten Lehrern allein nicht befriedigt werden. Deshalb gehen nicht wenige Deutschlehrer von Kamerun nach Gabun.

Frage: Welche Werke der deutschen Literatur schätzen Sie besonders?

Antwort: Ich liebe vor allem die Gedichte. Zunächst Ernst Moritz Arndt und sein Gedicht „Was ist des Deutschen Vaterland?“ mit den Zeilen: „Das ganze Deutschland soll es sein! [...] Und gib uns rechten deutschen Mut, Daß wir es lieben treu und gut. Das soll es sein!“
Aber auch Goethe und natürlich Schillers Gedichte. Von den älteren Dichtern liebe ich besonders Andreas Gryphius, der so eindrücklich zu gestalten weiß, dass menschliches Leben immer vom Tode bedroht ist.
Und außerdem liebe ich Heine. In seinem Gedicht „Die schlesischen Weber“ entlarvt er die Unterdrücker und ruft zum Widerstand gegen sie auf. „Wie weben hinein den dreifachen Fluch“ und „Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, Den unser Elend nicht konnte erweichen, Der den letzten Groschen von uns erpreßt, Und uns wie Hunde erschießen lässt“.
Überhaupt entlarvt er immer wieder die Ideologie der Herrschenden.

Das Gespräch führte Walter Böhme

Nelson Mandela - ein Beispiel der Ausdauer (2)

(Fortsetzung der ersten Folge)
Die Aussicht auf die drohende Entlassung quälte Mandela, aber er blieb hartnäckig. Sein Vormund, der Regent, empörte sich über die Starrsinnigkeit seines Günstlings und drängte Rolihlahla, in dem Streit nachzugeben, hatte er doch für das Studium bereits viel Geld geopfert. Als Mandela bereits innerlich der Kapitulation zuneigte, führten neue Umstände eine unerwartete Wende herbei. Der Regent Jongintaba, der Mandela viele Jahre erzogen hatte, hatte inzwischen - zwar über ihre Köpfe hinweg, jedoch in völliger Übereinstimmung mit der herrschenden Tradition - die Verheiratung seines Sohnes Justice und Mandela mit zwei Thembu-Mädchen arrangiert… Die beiden jungen Männer waren angesichts der überraschenden Entscheidung Jongintabas verwirrt und niedergeschlagen. So entschlossen sie sich zur Flucht. Zusammen mit Justice floh Mandela nach Johannesburg, in die „goldene Stadt“. Dort übte er verschiedene Tätigkeiten aus, um zu überleben, doch seine ersten Monate in der Großstadt waren geprägt durch Anpassungsschwierigkeiten, Unsicherheit und Misserfolge. Dank einem in Johannesburg ansässigen Vetter wurde ihm eine neue Lebensperspektive eröffnet. Mandela hatte ihm erzählt, er wolle nun Rechtsanwalt werden. Daraufhin führte der Vetter ihn bei Walter Sisulu ein. Sisulu ermöglichte ihm, ein juristisches Studium an der Witwatersrand-Universität zu beginnen.
Schon als junger Jura-Student engagierte sich Mandela in der politischen Opposition gegen das weiße Minderheitsregime und dessen Weigerung, der schwarzen Mehrheit des Landes politische, soziale und wirtschaftliche Rechte zu gewähren. 1942 trat er dem ANC (African National Congress) bei und gründete dort zwei Jahre später zusammen mit Walter Sisulu, Oliver Tambo und anderen die Jugendorganisation des ANC. Nach dem Wahlsieg der „Afrikaaner“-dominierten National Party 1948 und der darauf folgenden Politik der Rassentrennung (Apartheid) war Mandela führend in der Widerstandskampagne des ANC von 1952 und bei dem Volkskongress (Congress of the People) von 1955, dessen Verabschiedung der Freiheitscharta die Basis der Anti-Apartheid-Aktivitäten bildete. 1956 wurde Mandela zusammen mit 155 anderen Aktivisten wegen Hochverrats angeklagt. Der Mammut- Prozess zog sich bis 1961 hin und endete mit dem Freispruch aller verbliebenen Angeklagten. Ursprünglich war Mandela bekennender Vertreter des Gewaltverzichts. Nachdem im März 1960 in Sharpeville unbewaffnete Demonstranten erschossen und in der Folge der ANC und andere Anti-Apartheid-Gruppen verboten worden waren, akzeptierten Mandela und seine Mitstreiter die vom ANC gesehene Notwendigkeit des gewaltsamen Kampfes gegen die Apartheid. 1961 wurde er Anführer des bewaffneten Flügels des ANC, des Umkhonto We Sizwe („Speer der Nation“). Im August 1962 wurde er verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis wegen illegaler Auslandsreisen und wegen Streikaufrufs verurteilt. Am 12. Juni 1964 verurteilte Richter Quartus de Wet nach achtmonatiger Verhandlung im Rivonia-Prozess ihn und sieben weitere Mitstreiter zu lebenslanger Haft wegen Sabotage und Planung bewaffneten Kampfes. Die Freiheitsstrafe leistete er überwiegend (bis 31. März 1982) auf der Gefängnisinsel Robben Island ab, die im Atlantischen Ozean vor Kapstadt liegt. Es folgten weitere acht Jahre Inhaftierung im Gefängnis Pollsmoor bzw. Arrest im Sonderteil eines kleinen Gefängnisses bei Franschhoek nahe Kapstadt. Mandela lehnte im Februar 1985 das Angebot einer Freilassung ab, die an die Bedingung geknüpft war, auf den bewaffneten Kampf zu verzichten. Er blieb im Gefängnis bis zum 11. Februar 1990, als eine starke Kampagne des ANC und weiterer internationaler Druck zu seiner Freilassung führten. Staatspräsident F. W. de Klerk hatte den Befehl gegeben und gleichzeitig das Verbot des ANC aufgehoben. Am Tage seiner Freilassung leitete er in einer Rede vor 120.000 Zuhörern im Stadion von Soweto öffentlich seine Politik der Versöhnung ein, indem er „alle Menschen, die die Apartheid aufgegeben haben“, zur Mitarbeit an einem „nichtrassistischen, geeinten und demokratischen Südafrika mit allgemeinen, freien Wahlen und Stimmrecht für alle“ einlud. Mandela und de Klerk erhielten 1993 gemeinsam den Friedensnobelpreis. 1994 gewann der ANC die ersten demokratischen Wahlen, und am 9. Mai wurde Nelson Mandela vom neuen Parlament zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt. Als Staatschef und Präsident des ANC (Juli 1991 bis Dezember 1997) leitete Mandela die Umgestaltung des Staates und der Gesellschaft weg von der Apartheid und der Minderheitenherrschaft. Er gewann internationalen Respekt für sein Eintreten für nationale und internationale Versöhnung. Dennoch waren einige radikale Elemente enttäuscht von den in seiner Amtszeit erreichten sozialen Verbesserungen, vor allem von dem Unvermögen der Regierung, die AIDS-Krise in den Griff zu bekommen. Mandela wurde auch kritisiert wegen seiner engen Freundschaft mit Politikern wie Fidel Castro und Muammar al-Gaddafi, die er seine „Kampfgenossen“ nannte.
(Text nach Wikipediaartikel Nelson Mandela)

Lexikon

das Ereignis: l‘évènement
die Kundgebung: la Manifestation
zersplittert: émietté
zurückhalten bleiben: rester réservé
nachgeben: céder
beträchtlich: considérable
Eine Sendung : une émission
wagen: oser
mittels (+ Genitiv): à travers, au moyen de
Ende gut, alles gut : tout est bien qui finit
bien
die Nachfrage : la demande
Zurückhaltend sein: être réservé
anstelle/ an Stelle (+ Genitiv): au lieu de
Im Allgemeinen: en général
Insbesondere: en particulier
das Vaterland : la patrie
die Anregung : l’impulsion
in Einklang bringen: harmoniser
bunt: multicolore
die Bunte : le mélange (de couleurs)
die Forschung : la recherche
vorteilhaft: avantageux
verreist sein: être en voyage
Regelungen festlegen: établir des
règlements
anlässlich (+ Genitiv) : à l’occasion de
der Sprecher : le porte parole
eine Anordnung bekommen: recevoir une
instruction
zurückhalten: retenir, refouler
freilich: à vrai dire
hartnäckig: opiniâtre
quälen: tracasser, tourmenter
der Vormund: le tuteur
der Günstling: le favori
die Starrsinnigkeit: l’entêtement
zuneigen (+ Dativ): pencher vers
herbeiführen: amener, causer

Rätsel

Mit M umschließt es manchen Garten,
Mit D trotzt es der Zeiten Lauf,
Mit B muss es den Acker warten,
Mit L steh'n Jäger oft darauf.

Arbeitswelt

Er ist auf Arbeitssuche: Il cherche du travail
Die Arbeitsaufnahme: la prise de service
Er bekommt Stempelgeld: il reçoit l’allocation de chômage
Ans Werk! : au travail!
Vorsicht! Baustelle: Attention, travaux!
Sich totarbeiten: se tuer à travailler
Eine Kurzarbeit (Eine Halbtagsarbeit): un travail à mi-temps
Er ist seiner Arbeit erfahren: il est rompu à la tache
Arbeitseinstellung: arrêt de travail (débrayage)
Arbeitsbescheinigung: Certificat de travail
Internationales Arbeitsamt: Bureau International du Travail
Die Leitenden (die leitenden Angestellten): les cadres
Die freien Berufe: les professions libérales
Sie ist entlassen worden: elle a été licenciée.
Er ist eingestellt worden: il a été engagé.

Sprichwörter
(Französisch / Deutsch)

Wie die Arbeit, so der Lohn
A chacun selon ses mérites

Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert
Toute peine mérite salaire

Erst die Arbeit, dann das Spiel
Avant le jeu, le travail

Freitag, 4. Dezember 2009

Die Bunte

Ja es ist einfach schön
In unserer heut’gen Welt,
Dass „Ihr und wir“ öfters
Unter wicht’gen Themen zählt.
Wir kam‘ aus hier und da,
Nach deutschem Bund zusammen.
Toll war es so gelb, rot, weiß
Und auch schwarz zu sammeln.
Ich war wie Fisch im Wasser
In dieser schönen „Bunte“,
Denn abends konnten wir
In einer großen Runde
Klischees und Vorurteile
Um ein Bierchen abbauen,
Wie die Freiburger
Müll in ihren „Eimer“ werfen.
Ich hab‘ so viel erlebt,
Und heut‘ ist mir viel fremd.
Doch bleib‘ ich weiter hier
Und mit dem „IHR UND WIR“
Fördre ich diese „Bunte“,
Denn drin liegt die Weltzukunft.

Roberto Dzenti

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Ein Schulprojekt zwischen Wipperfürth und Kribi

Es ist ein kreativ-künstlerisches Projekt zwischen dem Collège Adventise in Kribi (Kamerun) und der Realschule Wipperfürth (Deutschland). Der Schulwettbewerb des Bundespräsidenten zur Entwicklungspolitik hat in der Runde 2007/2008 das Thema „Globalisierung –Zusammenleben gestalten“ für die Klassen 5-13. (Weitere Informationen gibt es unter www.eineweltfueralle.de).
Die SchülerInnen waren dazu aufgerufen, sich mit den verschiedenen Facetten des Zusammenlebens der Menschen in der Globalisierung zu befassen und ihre Projekte als Wettbewerbsbeitrag einzureichen!
Über den Schulwettbewerb informierte die Schulleiterin Frau Eckardt (Realschule Wipperfürth) Frau Böttger, die für einige Zeit Deutsch im Goethe-Institut Kamerun unterrichtet und Lehrerfortbildungsseminare veranstaltet hatte. So entstand gemeinsam die Idee für die Organisation eines Schulprojekts im Austausch mit dem Collège Adventiste in Kribi , in dem Herr Andante Deutsch unterrichtet, der im Rahmen der oben erwähnten Seminare Kontakt zu Frau Böttger aufgenommen hatte.

Zur Entwicklung des Projekts

Ende Dezember 2007: Austausch der Fotos von Schülern aus Wipperfürth und Kribi.
Ende Januar 2008: Ausstellung der Fotos
Mitte Februar: Projekttage zur Analyse und Bewertung von Bildern.
Anfang März 2008: Kulturabend in Deutschland und parallel dazu ein Abend in Kamerun mit Live-Schaltung.
Anfang April wurde das gesamte Projekt als Film dokumentiert; danach: Nochmaliger Austausch der Filmdokumentation.

Schulbesuche in Deutschland und in Kamerun
Ende Dezember 2007: Kirsten besucht Collège Adventiste.
August 2007: Auf Einladung der RS-Wipperfürth, zwei Wochen Aufenthalt der drei Kameruner Olympioniken (IDO, Dresden 2008): Ericka, Joseph und Alex mit Begleitlehrer Thierry und vier Tage Aufenthalt von drei Kameruner DeutschlehrerInnen (Goethe-Stipendiaten in Bonn): Odile, Sandreine und Leopold.

Tag der Kooperation in Kribi
Am 12. 02. 2009: Tag der Kooperation in Kribi. Gäste: Frau Botschafterin und Vertreter von Goethe-Institut Kamerun und DRD sowie Herr und Frau Rödiger (Bremen) und parallel
dazu Grußbotschaft der Schulleiterin Susanne Eckhardt und dreier Schülervertreter in Wipperfürth nach Kamerun. (siehe: www.rswipp.de)

Perspektive: Und was kommt jetzt dran?
Ende August 2009: Besuch von zwei Kameruner Lehrern in Wipperfürth.

(Aus dem Magazin Bibala)

Was bedeutet für euch das Internet?

(Jugendlichenforum)

Ich besuche Internetcafés, denn dort kann ich viel entdecken. Meine Kommilitonen und ich brauchen regelmäßig Internet für Schularbeiten. Persönlich habe ich Mailpartner im Ausland und brauche Internet. Das finde ich sehr positiv. Aber man muss auch gut aufpassen, denn das Privatleben einiger Leute, wie Politiker oder Stars, gibt es nicht mehr.
(Vannessa)

Für viele Leute ist Internet ein sehr wichtiges Kommunikationsmittel heute. Als Schüler besuche ich regelmäßig Internetcafés für meine Schulforschungen. Aber Internet ist auch der schnellste Begegnungsort mit meinen Brüdern oder Freunden, die im Ausland sind. Trotzdem sind einige Webseiten gefährlich und nicht zu empfehlen.
(Jessy)

Als Studentin finde ich Internet sehr vorteilhaft in vielen Bereichen meines Lebens: Für meine Forschungen kriege ich präzise Informationen. Wenn ich verreist bin, ist Internet das schnellste Mittel, mit der Familie oder den Freunden im Kontakt zu bleiben. Mit Internet sind die Distanz und die Zeit kürzer heute.
(Drossilia)

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Wie kam es dazu, dass die Mauer fiel?

Die Schüler von Port-Gentil (Gabun) haben viel gelernt, anlässlich einer Konferenz im Alliance Franco-gabonaise mit dem Thema „Wie kam es dazu, dass die Berliner Mauer fiel?“ Die Konferenz wurde von der Deutsch-Abteilung des Gymnasiums Delta organisiert.

An jenem Abend des 9. November 1989 erwarteten die Journalisten von Günter Schabowski eine wichtige Information über die neuesten Regelungen für eine Ausreise der Ostberliner nach Westen. Diese waren vom Politbüro festgelegt worden, aber noch wusste niemand, ab wann sie angewendet werden sollten. Der italienische Journalist Ricardo Ehrmann stellte seine Frage: „Ab wann?“ Der Sprecher des Politbüros der DDR, ohne eine Anordnung darüber bekommen zu haben, zögerte zuerst, dann lieferte er die Antwort: „Ab sofort.“ Als die DDR-Bürger durch Fernsehen die Information bekamen, stürzten sie sich auch sofort nach draußen zur Mauer. Die Soldaten, die keine Anordnung der DDR-Behörden bekommen hatten, waren von der Information und der Menge, die darauf reagierte, überrascht. Sie versuchten die Leute zurückzuhalten, aber die Menge vergrößerte sich so schnell, dass sie aufgaben. Erst danach wurde die Öffnung der Grenzen zwischen Ostberlin und Westberlin dekretiert.

Die Geschichte der Berliner Mauer hat zwei spannende Momente: Den Bau und den Fall. Der Bau wie der Fall sind von Überraschung geprägt. Wer wusste vorher, dass eine Mauer am 13. August 1961 errichtet werden würde? Nur die Behörden der DDR und des Ostblocks. Und wer wusste vorher, dass die Mauer am 9. November 1989 zu fallen würde? Niemand. Gott hat einen Plan für alles, sagen die Christen. Er hatte sicher einen Plan für den Mauerfall und niemand kannte ihn.
Freilich, die Tränen beim Bau und die Freude beim Fall der Mauer unterscheiden die beiden Zeitpunkte.
(Evariste Fosong)

Texte des Goethe-Instituts zum Mauerfall

Dienstag, 1. Dezember 2009

Unterrichtsbesuch von Evariste Fosong

Kurz vor Beginn der Herbstferien bekamen wir im Grundkurs Französisch der Jahrgangsstufe 12, Besuch von Evariste Fosong, einem gebürtigen Kameruner, der an einer Schule in Gabun Deutsch unterrichtet. Begleitet wurde er von Franziska Götz, einer ehemaligen Schülerin der Liebfrauenschule, die in Gabun ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert hatte.
Zusammen berichteten uns die Beiden anschaulich von Afrika und ihrem Leben dort, mit all den außergewöhnlichen Erfahrungen, die uns faszinierten und in Begeisterung für Afrika versetzten. Später erzählten sie uns auch von dem Magazin „Nachbarschaft“, das sie im Juli 2008 gegründet haben, um die interkulturelle Verständigung zwischen Deutschland und Afrika zu stärken. Um die Leser mit einzubeziehen, sind gerade auch sie dazu aufgefordert, den einen oder anderen Text zu schreiben und einzuschicken. Da das Magazin komplett kostenlos erhältlich ist, wird es aus finanziellen Gründen nicht gedruckt, sondern nur per E-Mail verschickt.
Bei Interesse könnt ihr euch bei Franziska unter folgender E-Mail-Adresse melden: fran-zi@hotmail.de oder bei Evariste unter: evarotem@yahoo.fr
Lena Licktei, Schülerin,
Liebfrauenschule-Gymnasium,
Bensheim (Deutschland)