Tod, Trauer und Trost sind meistens die bedeutendsten Wörter, wenn ein Mensch unsere Welt verlässt. Ein Verstorbener hat immer einen hervorragenden Platz im Herzen der noch lebenden Menschen in Afrika ganz allgemein und besonders bei den Bamilekes im Westen Kameruns. Nach dem Tod gibt es bestimmte Rituale, um dem/der Verstorbenen einen ehrwürdigen Abschied zu geben.
Schon in der Vergangenheit haben die frühen Menschen ihre Toten in verschiedener Form gewürdigt. Bevor mit der Beerdigung die sterblichen Überreste ins Grab gelegt werden, gibt es bei den Bamilekes etwa zehn Tage, an denen besonders die Frauen und Kinder heftig weinen und auf Matratzen auf dem Boden schlafen. Die ganze Familie, bzw. die Verwandten müssen sich mehrmals versammeln, um das Begräbnissprogramm zu erstellen. Nach der Totenwache in der Stadt wird manchmal die Leiche ins Heimatdorf geführt.
Bei den verschiedenen Grabreden durch Familienmitglieder, Bekannte und andere treten traditionelle Tänzer mit besonderen Gewändern auf, um die authentischen kulturellen Werte der Bamilekes zu demonstrieren.
Bei dieser Gelegenheit wird dem Publikum der/die Nachfolger*in vorgestellt. Er (Sie) wird unter den Kindern des/der Verstorbenen nach seinem/ihrem Testament ausgewählt und hat als Hauptaufgabe, die Werke des/der Verstorbenen zu verewigen.
Die Witwe muss ihrerseits bestimmte rituale Akte ausführen, nämlich mehrere Tage auf dem Boden schlafen, sich die Kopfhaare abrasieren lassen und ein ganzes Jahr lang nur weiße oder dunkelblaue Kleidung mit Kopftüchern tragen. Nach mindestens einem Jahr werden noch einmal Begräbniszeremonien zum Gedenken an die Verstorbenen veranstaltet.
William CHANTCHO, Douala