Dienstag, 22. Juli 2025

Tuvalu

"Tuvalu liegt im Südwesten des Pazifischen Ozeans, östlich von Papua-Neuguinea und nördlich von Neuseeland. Zu den umliegenden Inselstaaten gehören die SalomonenNauruKiribatiTokelauSamoaWallis und FutunaFidschi und Vanuatu. Mit einer Fläche von 25,66 km² ist Tuvalu nach der Vatikanstadt mit 0,44 km², Monaco mit 2,02 km² und Nauru mit 21,10 km² der viertkleinste Staat der Welt." (Wikipedia)

Laut Frankfurter Rundschau (22.7.2025) "ragt" die höchste Stelle des Landes 5 Meter aus dem Meer heraus.  Nach wissenschaftlichen Vorhersagungen werden  2100 bei Flut 95 % des Landes unter Wasser stehen. 

Schon länger versuchen Bewohner des Landes nach Neuseeland oder Australien auszuwandern. Bisher wurde das abschlägig beschieden. Doch inzwischen dürfen von den rund 10600 Bewohnern pro Jahr 280 Personen nach Australien auswandern. Die Plätze sollen unter den  5157 Bewerbern für ein Visum nach dem Zufallsprinzip vergeben werden. 

"Tuvalu leidet unter Wirbelstürmen: Im Jahre 1997 wurden durch Wirbelstürme  große Teile der Vegetation zunichtegemacht. In den Jahren 2014 und 2015 waren es 18 Zyklone.[10]" (Wikipedia)

Nach gegenwärtigen Berechnungen wird Tuvalu der erste Staat der Welt sein, der vollständig unter dem Meeresspiegel liegen wird. Andere werden folgen. 

Anmerkung: Für Muttersprachler klingt die Aussage, dass eine Landerhebung von 5 m rage ungewöhnlich. Wegen der Wortbedeutung "sich durch eine vertikale  Aufrichtung von der restlichen Umgebung abheben" spricht man üblicherweise bei Kirchtürmen oder hohen Kränen oder steilen Bergen von ragen. Wie ein Erhöhung die deutlich geringer ist als jedes normale Haus herausragen soll, ist deshalb schwer vorstellbar. 

Mittwoch, 16. Juli 2025

Kampf für Frauenrechte

 Ungenügende Aufklärung begünstigt verfrühte Schwangerschaften und damit auch heute noch Zwangsheiraten, bevor ein erster Bildungsabschluss erreicht worden ist. 

Diese Erfahrung hat auch Loveness Mudzuru aus Simbabwe gemacht. Aber sie hat sich dem Schicksal nicht einfach ergeben, sondern hat sich Bundesgenossinnen gesucht und ist zur Menschenrechtsaktivistin geworden. 

Der erste Schritt war eine Geldsammlung als Voraussetzung für eine Klage gegen Zwangsverheiratung von Minderjährigen vor dem Obersten Verfassungsgericht in Harare. Dadurch wurde sie in der Öffentlichkeit bekannt und ihre Aktion wurde durchaus auch kritisiert, doch "Durch die sozialen Medien bekamen wir viel Rückendeckung. Als dann der Verfassungsgerichtshof das Urteil verkündete, kam sogar die zuständige Ministerin. Und wir konnten mit ihr sprechen. Ich glaube, sie war glücklich, weil sie das Gerichtsurteil als Unterstützung empfand für ihren Kampf um Gleichberechtigung. Das Urteil besagte, dass es für unter 18-Jährige keine Zwangsehe mehr geben durfte."

Seitdem ist Loveness Mudzuru als Menschenrechtsaktivistin aktiv.

"[...] viele junge Menschen verlassen das Land. Sie gehen nach Katar, Dubai, nach Südafrika, Sambia oder Botswana. Junge Frauen werden mit falschen Hoffnungen angelockt. Sie werden von Agenturen, die sie engagieren, angelogen. Sie wollen als Kindermädchen arbeiten, aber sie werden als Sexarbeiterinnen missbraucht. Man nimmt ihnen ihre Dokumente ab, sodass sie nicht mehr in ihr Heimatland Simbabwe zurückkehren können.

Das ist ein großer Verlust für Simbabwe. Die Kinder sind die Zukunft unseres Landes. Wir brauchen eine gut ausgebildete Jugend in Simbabwe. Aber viele verlassen das Land ohne Ausbildung." (FR)

Mudzuru hat einen Buchklub gegründet, der Ausbildung ohne Schulgeldzahlungen ermöglicht und hat Land gekauft, um Eltern und ihren Kindern eine eigene Farm zu ermöglichen. "Sie sollen zum Beispiel Gemüse anbauen können, um mit diesem Geld die Schulausbildung zu bezahlen. Es geht aber auch darum, dass die Menschen genug zu essen bekommen. Oft müssen sie mit einer Mahlzeit am Tag leben, das ist zu wenig. [...] Wir benötigen Unterstützung in jeder Form. Dabei geht es nicht um Geld alleine. Es geht zum Beispiel auch um technische Hilfe. Die wichtigste Ressource aber ist die Information, die Information über die Lage der Menschen in Afrika. [...] Der Rückzug der USA aus den internationalen Hilfsprogrammen ist eine Katastrophe. Ich fürchte, dass dadurch der Kreislauf der Armut neu angekurbelt wird. Die Kinderhochzeiten in Simbabwe, die wir erfolgreich zurückgedrängt hatten, werden wieder zunehmen. Wenn das nicht rückgängig gemacht wird, wenn nichts geschieht, werden unsere Mühen umsonst gewesen sein." (FR)

"Viele junge Menschen verlassen das Land" Frankfurter Rundschau 15.7.2025


Dienstag, 1. Juli 2025

Frauen im Kampf für gefährdete Wildtiere

 Auf der richtigen Fährte Frankfurter Rundschau 30.6.2025

Ranger, die gefährdete Wildtiere im Kampf gegen Wilderer schützen, sind meistens Männer:

„Wir versuchen ein 50-50-Verhältnis von Männern und Frauen anzustreben, aber es ist nicht einfach“, berichtet Paimolo Bwayala. Er ist Kommandeur einer Einheit, die auf die Überwachung der Nashornpopulation im North-Luangwa-Nationalpark spezialisiert ist und ein Kollege von Joyce Chiluba. Beide widmen sich voll und ganz dem Naturschutz. „Mit Joyce haben wir ein Vorbild für junge Frauen, sich uns anzuschließen“, sagt er.

Doch Frauen für die Arbeit als Ranger zu rekrutieren, noch dazu in einer Spezialeinheit wie der Hundestaffel oder der Schutzgruppe für Nashörner, sei dennoch schwer. Statistisch gesehen sind nur 13 Prozent aller Führungspositionen in Sambia von Frauen besetzt. Trotz verfassungsrechtlicher Vorgaben und einer auf die Gleichstellung der Geschlechter ausgerichteten Regierungspolitik liegen die sambischen Frauen in einer Vielzahl von Bereichen weiterhin hinter den Männern zurück, heißt es dazu in einem Bericht des Umfrageinstituts „Afrobarometer“.

Dieser kommt zu dem Schluss, dass sich 65 Prozent der Befragten wünschen, es würde mehr für die Rechte von Frauen getan werden. Gerade der Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten fördere nämlich laut dem Bericht die Abhängigkeit von Partnern oder männlichen Familienmitgliedern. Traditionell werde von Frauen erwartet, dass sie Hausfrauen, Mütter und Ehefrauen seien. Der Umgang mit Waffen und die Jagd nach Kriminellen passen weniger zu den klassischen  Rollenvorstellungen.

Doch genau diesen Alltag hat sich die Joyce Chiluba ausgesucht. Unter ihrer Leitung konnte die K9-Unit in den vergangenen drei Jahren mehr als 1000 Verhaftungen durchführen und mehr als 700 illegale Waffen beschlagnahmen."

Im Kampf für die Erhaltung der Biodiversität spielt der Schutz Bedrohter Arten eine wichtige Rolle. Bisher gibt es aber nur vereinzelt energische Programme für ihren Schutz.