Donnerstag, 16. Februar 2017

Interview mit Johanna SCHOLVIEN, Gastschülerin in Baho Bilingual High School von Douala KAMERUN

Nachbarschaft : Können Sie sich bitte vorstellen ?
Johanna : Mein Name ist Johanna SCHOLVIEN. Ich bin seit drei Wochen in Kamerun und Schülerin in Baho Bilingual High School Douala . Dort besuche ich die Klasse von „2nde A4“ .
Nachbarschaft : Woher kommen Sie eigentlich ?
Johanna : Ich komme aus einem kleinen Dorf in Süddeutschland. Dort habe ich zehn Jahre die Freie Schule Albris besucht. Nach meinem Auslandsaufenthalt hier in Kamerun werde ich an diese Schule zurückkehren, um das Schuljahr abzuschließen.
Nachbarschaft : Was erhoffen Sie sich von Ihrem Aufenthalt in Kamerun ?
Johanna : Ich hoffe, die französische Sprache besser zu sprechen, neue Kontakte zu knüpfen und viele neue Erfahrungen zu sammeln.
Nachbarschaft : Wie gefällt es Ihnen bisher ?
Johanna : Es ist nicht immer einfach, aber bis jetzt gefällt es mir in Kamerun sehr gut.
Nachbarschaft : Wie beurteilen Sie das kamerunische Schulsystem ?
Johanna : Für eine Beurteilung bin ich noch nicht lange genug in Kamerun. Was mir allerdings aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass wesentlich mehr Texte von Lehrern diktiert werden. Auch das Schreiben von Exposés ist in Deutschland nicht so verbreitet wie hier. Ein Unterschied zu Deutschland ist auch, dass die Schüler nach der Prüfung die Punkte „verhandeln“. Während es in Deutschland die Noten 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht) gibt, kann man in Kamerun mehr Punkte erhalten. Die höchste Note ist übrigens 20/20. Mir ist auch aufgefallen, dass es sehr viele Freistunden gibt, in denen man Zeit hat, die Hausaufgaben zu machen, oder um sich mit Klassenkameraden zu unterhalten. In Deutschland ist es anders. Dort gibt es selten Freistunden. Dafür ist in den meisten Schulen die Pause etwas länger.
Nachbarschaft : Was fällt Ihnen besonders beim Deutschunterricht auf ?
Johanna : Im Deutschunterricht habe ich bis jetzt noch keine großen Veränderungen festgestellt. Allerdings ist doch ein Unterschied, dass Tests, Exposés oder Hausaufgaben im Unterricht verbessert werden und nicht wie in Deutschland vom Lehrer eingesammelt und korrigiert oder als Hausaufgabe aufgegeben werden.
Nachbaschaft : Welche anderen afrikanischen Länder haben Sie bisher besucht ?
Johanna : Mein Auslandsaufenthalt in Kamerun ist der erste außerhalb Europas. Außer Kamerun habe ich noch keine afrikanischen Länder besucht .
Nachbarschaft : Wie sind Ihre Beziehungen zu den kamerunischen Mitschülern und zu den Lehrern?
Johanna : Mit der Zeit habe ich mich mit einigen Mitschülerinnen und Mitschülern angefreundet. Im Großen und Ganzen sind die Schüler und Lehrer nett zu mir und respektieren mich. Es kommt allerdings ab und zu zu Diskussionen, ob ich den Test oder das Exposé mitschreiben muss. Nicht weil ich keine Lust hätte, den Test oder das Exposé zu schreiben, nein da verteidigen mich meine Klassenkameraden.
Nachbarschaft : Was hat es bisher für Schwierigkeiten gegeben ?
Johanna : Wirklich nennenswerte Probleme gibt es bis jetzt nicht. Allerdings war es vor allem am Anfang nicht immer einfach, sich mit den Lehrern und den Mitschülern zu verständigen, da ich die französische Sprache nicht fließend spreche.
Nachbarschaft : Können Sie etwas über die afrikanische Kultur im Allgemeinen und die kamerunische Kultur im Besonderen sagen ?
Johanna : Eine wirklich ausschlaggebende Antwort kann ich leider auf diese Frage noch nicht geben, da ich noch nicht so lange in Kamerun bin.
Nachbarschaft : Was würden Sie gerne am Ende Ihres Aufenthalts mitnehmen ?
Johanna : Am Ende meines Aufenthalts würde ich gerne die Wärme meiner Freunde, die ich hier gefunden habe, die Menge von Erinnerungen und die eine oder andere kamerunische Spezialität mitnehmen.


William CHANTCHO und Walter Böhme führten das Interview.

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