Es war einmal ein Mann, der soll der reichste Mensch gewesen sein, den die Welt jemals gesehen hat. Wenn du ihn dir vorstellst, was siehst du? Einen jung gebliebenen Start-up-Gründer, lässig in Jeans und Sneaker? Einen Industriebaron oder Aristokraten aus dem 19. Jahrhundert? [...]
Die wenigsten würden wohl den Namen Musa I. raten, den Mansa von Mali. Wie groß das Vermögen des westafrikanischen Herrschers aus dem 14. Jahrhundert genau war, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Aber vieles spricht dafür, dass Musas Reichtum bis heute nicht übertroffen wurde.
Mit
großer Sicherheit kann man sagen, dass Musa I. eine
der bedeutendsten
Persönlichkeiten seiner Zeit und der Menschheitsgeschichte gewesen
sein muss. Sein
Reich war 3-mal so groß wie Frankreich, die von
ihm gegründeten Universitäten und
Gotteshäuser sind teilweise bis heute in Benutzung und die von ihm
geförderten islamischen Gelehrten haben die Religion nachhaltig
geprägt. Trotzdem sucht man Musas Namen auch in deutschen
Geschichtsbüchern heute vergeblich. Warum?
[...] »Geschichte wird von den
Siegern geschrieben«, so der britische Offizier und Premierminister
Winston Churchill. Unser heutiges Geschichtsverständnis wurde
gezielt entwickelt, um Kolonialismus und Sklavenhandel zu
rechtfertigen. Afrikas Geschichte wurde reduziert, verfälscht und
angeeignet, um die Dominanz Europas über Afrika zu ermöglichen.
So war Musa I. seinen europäischen Zeitgenossen durchaus ein
Begriff. Er wird etwa auf dem Katalanischen Weltatlas, einem
Meisterwerk der mittelalterlichen Kartographie, das ca. im Jahr 1375
für den französischen König
Karl V. hergestellt wurde, prominent dargestellt und beschrieben.
[...]
Afrika
vor der Kolonialisierung ab dem 17. Jahrhundert als einen
»unzivilisierten« Kontinent zu beschreiben und die Europäer als
Heilsbringer, das passiert auch heute noch in Deutschland. Von
Experten, die es eigentlich besser wissen sollten.
[...]
Schlimmer
noch: Dank Jahrhunderten kolonialer
Indoktrinierung und an europäischen Vorbildern orientierten
Bildungssystemen ist auch vielen Afrikanern ihre eigene Geschichte
kaum bewusst. [...]
Mehr
als 90% des materiellen kulturellen Erbes Subsahara-Afrikas ist heute
im Besitz von Museen und Sammlungen außerhalb des Kontinents.
Rituelle Masken, Schmuck, Alltagsgegenstände: Hunderttausende
Objekte wurden während Eroberung und Kolonialzeit außer Landes
geschafft. [...]
»Was wir brauchen, sind neue
historische Quellen, die nicht durch koloniale Interpretationen
belastet sind. Und afrikanische Historiker, um mit ihnen zu
arbeiten«, schlägt Daouda Keïta, Direktor des malischen
Nationalmuseums, vor.
Die Erforschung der präkolonialen Geschichte Afrikas geht nur
schleppend voran. Afrikanischen Regierungen fehlt das Geld für die
Finanzierung von Grabungen und Museen. Die ehemaligen Kolonialmächte
wiederum fördern oft lieber die Pflege ihrer eigenen Geschichte auf
dem Kontinent. [...]Peter Dörrie: Alles, was dir über die Geschichte diesesKontinents erzählt wird, ist falsch, 16.5.2019
Mehr über Musas Reichtum:
"Mansa Musa, the king of Timbuktu, is often referred to as the wealthiest person in history. According to Ferrum College history professor Richard Smith, Musa’s west African kingdom was likely the largest producer of gold in the world—at a time which gold was in especially high demand. Just how rich was Musa?
There’s really no way to put an accurate number on his wealth. Records are scarce, if non-existent, and contemporary sources describe the king’s riches in terms that are impossible for the time. Some tales of his famous pilgrimage to Mecca—during which Musa’s spending was so lavish that it caused a currency crisis in Egypt—mention dozens of camels each carrying hundreds of pounds of gold."
(The 10 richest people of all times)
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