Bei den Beti-Völkern in Kamerun unterliegt die Witwe einem Witwenschaftsritual, dem Akouss. Der Zweck dieses Ritus besteht darin, die Witwe, vor übernatürlichen Gefahren zu schützen, die durch den Verlust eines Partners verursacht werden. Sie wird von den Eingeweihten (Schwestern) durchgeführt.
Nach dem Tod des Ehepartners kann es zu einer Reihe von Unglücksfällen für die überlebende Partnerin und ihre Familie kommen, daher gilt der Akouss-Ritus, nach dem eine Reihe von Verboten und Gebeten zu beachten sind
Die Stufen des Ritus
Sobald der Ehepartner gestorben ist, hat die Witwe Folgendes zu tun::
keine Schuhe mehr zu tragen
niemanden mehr mit Handwinken zu begrüßen
den Leute nicht mehr in die Augen zu schauen
nicht mehr im ehelichen Schlafzimmer, sondern auf einer Matte im Wohnzimmer zu schlafen.
Sie wird auch stets ihre Hände zur Faust ballen, damit sie nicht einen Teil ihres Vermögens verliert.
Am Tag nach der Beerdigung gilt Folgendes:
1. In den frühen Morgenstunden wird sie mit einem Rohrstock mit Bananenadern geschlagen, während sie einen Bananenstamm auf ihrer Schulter trägt,
2. Dann wird sie auf dem nassen Boden gerollt.
3. Darauf werden ihre Haupthaare und die Körperbehaarung abrasiert.
4. Schließlich wird die Witwe zum Entschlackungsbad mit Kräutern an den Fluss gebracht.
5. Danach muss sie für einen Zeitraum von 6 Monaten bis 12 Monaten einen neuen schwarz-weiß-blauen Mantel nach ihrer Wahl tragen. Auf dem Rückweg vom Fluss darf sie sich nicht umdrehen. Im Dorf wird sie von lautem Geschrei der Dorfbewohner begrüßt.
Für die Durchführung des Ritus hat sie den Eingeweihten Hühner, Getränke und Kochbananenfutter zu geben. Wenn die Witwenzeit abgelaufen ist, ziehen die Eingeweihten ihr die Witwenkleidung aus, baden sie, reinigen sie und ziehen ihr normale Kleidung an.
Dann wird ein Fest gefeiert, man tanzt, isst und trinkt. Die Witwe beginnt ihr Leben neu, kann wieder öffentlich ausgehen, Sex haben, mit wem sie will, und heiraten.
WILLIAM CHANTCHO