Donnerstag, 6. November 2025

Chinua Achebe: Things Fall Apart (Alles zerfällt)

 Chinua AchebeThings Fall Apart (französisch: Tout s'effondre

Deutsche Wikipedia"[...] Alles zerfällt [...] ist der erste Roman des nigerianischen Schriftstellers Chinua Achebe. Er erschien 1958 und wurde zu einem Meilenstein und zugleich Klassiker der afrikanischen Literatur. [...]"

Englische Wikipedia in Googleübersetzung:

Achebe gab seinem Roman: "den Titel „Things Fall Apart“, nach einer Zeile aus dem Gedicht „The Second Coming“ von W. B. Yeats. Er strich den zweiten und dritten Teil des Buches und behielt nur die Geschichte des Yamswurzelbauern Okonkwo bei, der während der Kolonialisierung Nigerias lebt und mit dem Schuldenerbe seines Vaters zu kämpfen hat. [...]1957 schickte er sein einziges Exemplar des handgeschriebenen Manuskripts (zusammen mit der Gebühr von 22 Pfund) an einen Londoner Manuskriptschreibservice, dessen Anzeige er im Spectator gesehen hatte. Da er keine Antwort erhielt, bat er seine Chefin bei der NBS, Angela Beattie, die Firma während ihrer Londonreise zu besuchen. Sie tat dies und verlangte verärgert zu erfahren, warum das Manuskript unbeachtet in der Ecke des Büros lag. Das Unternehmen schickte Achebe umgehend eine getippte Kopie. Beatties Intervention war entscheidend dafür, dass er seine schriftstellerische Tätigkeit fortsetzen konnteWäre der Roman verloren gegangen, sagte er später, „wäre ich so entmutigt gewesen, dass ich wahrscheinlich ganz aufgegeben hätte.“ Im darauffolgenden Jahr schickte Achebe seinen Roman an den von Gilbert Phelps empfohlenen Agenten in London.[42][43] Er wurde an mehrere Verlage geschickt; einige lehnten ihn sofort ab, da sie der Meinung waren, Romane afrikanischer Autoren hätten kein Marktpotenzial.[44] Die Verantwortlichen bei Heinemann lasen das Manuskript und zögerten mit ihrer Entscheidung, das Buch zu veröffentlichen. Ein Bildungsberater, Donald MacRae, las das Buch und berichtete dem Unternehmen: „Dies ist der beste Roman, den ich seit dem Krieg gelesen habe.“[45] Heinemann veröffentlichte am 17. Juni 1958 2.000 Hardcover-Exemplare von „Things Fall Apart“.[46] Laut Alan Hill, der damals beim Verlag angestellt war, wurde das Buch in Vorbereitung auf die Veröffentlichung nicht einmal angerührt.Die britische Presse nahm das Buch gut auf, und auch der Kritiker Walter Allen und der Schriftsteller Angus Wilson lobten es. Drei Tage nach Erscheinen schrieb das Times Literary Supplement, dass es dem Buch „wirklich gelingt, das Stammesleben aus der Innenperspektive darzustellen“. Der Observer nannte es einen „ausgezeichneten Roman“, und die Literaturzeitschrift Time and Tide erklärte, Achebes Stil sei „ein Vorbild für angehende Autoren“. In Nigeria fielen die Reaktionen zunächst gemischt aus. Als Hill versuchte, das Buch in Westafrika zu bewerben, stieß er auf Skepsis und Spott. Die Fakultät der Universität Ibadan amüsierte sich über die Vorstellung, dass ein Absolvent einen lesenswerten Roman geschrieben haben könnte.[48] Andere hingegen zeigten sich aufgeschlossener. Eine Rezension in der Zeitschrift Black Orpheus lautete: „Das Buch als Ganzes vermittelt dem Leser ein so lebendiges Bild des Igbo-Lebens, dass Handlung und Figuren kaum mehr als Symbole für eine Lebensweise sind, die in der Erinnerung der Lebenden unwiederbringlich verloren gegangen ist.“ Nach der Veröffentlichung von „Things Fall Apart“ im Jahr 1958 wurde Achebe beim NBS befördert und mit der Leitung der Berichterstattung des Senders über die Ostregion betraut. Im selben Jahr begann Achebe eine Beziehung mit Christiana Chinwe (Christie) Okoli, einer Frau, die in der Gegend aufgewachsen war und kurz nach seiner Ankunft beim NBS anfing.[51] Das Paar zog nach Enugu, und Achebe übernahm seine administrativen Aufgaben.

Inhalt: Okonkwo oder Das Alte stürzt bzw. Alles zerfällt)

Googleübersetzung der engl. Wikipedia:

Okonkwo ist ein berühmter Mann im Dorf Umuofia. Er ist ein Ringkampfmeister und Anführer eines Clans. Er strebt danach, das genaue Gegenteil seines Vaters Unoka zu sein, der ein fauler Schuldner war, der weder seine Frau noch seine Kinder ernähren konnte und lieber Flöte spielte und dem Alkohol verfiel, als nach Erfolg zu streben. Okonkwo arbeitet von klein auf hart, um sich aus eigener Kraft Ruhm und Reichtum zu erarbeiten. Besessen von männlicher Stärke und Disziplin, schlägt er oft seine Frauen und Kinder, was zur Flucht eines seiner Söhne führt.

Okonkwo wird von den Ältesten zum Vormund von Ikemefuna auserwählt, einem Jungen, der als Friedensabkommen zwischen Umuofia und einem anderen Clan entführt wurde, nachdem Ikemefunas Vater eine Frau aus Umuofia getötet hatte. Der Junge sieht in Okonkwo einen zweiten Vater. Das Orakel von Umuofia verkündet schließlich, dass der Junge getötet werden muss. Ezeudu, der Dorfälteste, warnt Okonkwo davor, zu töten, doch dieser ignoriert die Warnung und vollbringt die grausame Tat widerwillig. Nach Ikemefunas Tod wird Okonkwo von Trauer und Albträumen geplagt. Während eines Salutschusses bei Ezeudus Beerdigung explodiert Okonkwos Gewehr versehentlich und tötet Ezeudus Sohn. Er und seine Familie werden daraufhin für sieben Jahre in sein Heimatland [das Land der Mutter seiner Frau] Mbanta verbannt, um die Götter zu besänftigen.

In Mbanta erfährt Okonkwo, dass Weiße in Umuofia leben, um dort das Christentum einzuführen. Mit der steigenden Zahl der Konvertiten wächst der Einfluss der Weißen, und eine neue Regierung wird eingesetzt. Das Dorf steht vor der Wahl, die neue Gesellschaft der Weißen zu akzeptieren oder sich ihr zu widersetzen. Okonkwos Sohn Nwoye wird neugierig auf die Missionare, und nachdem er ein letztes Mal von seinem Vater geschlagen wurde, beschließt er, seine Familie zu verlassen und ein unabhängiges Leben zu führen. Nwoye wird von einem Missionar namens Mr. Brown in die neue Religion eingeführt. Im letzten Jahr seines Exils beauftragt Okonkwo seinen besten Freund Obierika, all seine Yamswurzeln zu verkaufen und zwei Männer anzuheuern, die ihm zwei Hütten bauen sollen, damit er mit seiner Familie zurückkehren kann. Er veranstaltet außerdem ein großes Fest für die Verwandten seiner Mutter.

Als Okonkwo von Mbanta zurückkehrt, findet er sein Dorf durch die Anwesenheit der Weißen verändert vor. Nachdem ein Konvertit das Verbrechen begangen hat, einen Ältesten zu entlarven, der einen Ahnengeist des Clans verkörpert, rächt sich das Dorf, indem es eine örtliche christliche Kirche zerstört. Daraufhin nimmt der Bezirkskommissar, der die Kolonialregierung vertritt, Okonkwo und mehrere andere einheimische Anführer gefangen, bis sie eine Geldstrafe von zweihundert Säcken Kaurimuscheln zahlen. Trotz der Anweisung des Bezirkskommissars, die Anführer von Umuofia mit Respekt zu behandeln, demütigen die einheimischen „Gerichtsboten“ sie, indem sie ihnen die Köpfe rasieren, sie mit Stöcken schlagen und auspeitschen. Empört versammelt sich das Volk von Umuofia schließlich zum Aufstand. Okonkwo, von Natur aus ein Krieger und fest entschlossen, die Sitten und Gebräuche Umuofias zu bewahren, verachtet jede Feigheit und befürwortet den Krieg.

Als Boten der weißen Regierung versuchen, die Versammlung zu verhindern, enthauptet Okonkwo einen von ihnen. Da die Menge den anderen Boten die Flucht ermöglicht und nicht an Okonkwos Seite kämpft, erkennt er verzweifelt, dass das Volk von Umuofia nicht für sich und seine Religion kämpfen wird. Als der Bezirkskommissar Gregory Irwin daraufhin zu Okonkwos Haus kommt, um ihn vor Gericht zu stellen, findet er Okonkwo tot vor. Er hatte erkannt, dass er den Kampf allein führte und sein Stamm aufgegeben hatte. Unter seinem Volk hat Okonkwos Handeln seinen Ruf und sein Ansehen beschädigt, da Selbstmord den Lehren der Igbo streng widerspricht. Obierika ringt mit den Tränen, als er Okonkwos Tod beklagt. Während Irwin und seine Männer sich auf Okonkwos Beerdigung vorbereiten, sinniert Irwin darüber, dass Okonkwos Tod ein interessantes Kapitel für sein Buch „Die Befriedung der Urstämme des unteren Niger“ abgeben wird.

Handlung kapitelweise:

1. Kapitel: Okonkwos Vater war ein Versager. Das einzige, was er konnte, war Schulden machen und immer wieder, obwohl er nichts zurückzahlte. Sein Vater spielte für sein Ansehen keine Rolle. Das Sprichwort sagt: Wenn ein Kind seine Hände wäscht, kann es mit Königen essen. Und Okonkwo hatte sich die Hände gewaschen. Er war fähig. (S.3-7)

2. Kapitel: Okonkwo schämte sich seines Vaters. Er selbst war fähig. Das einzige, was er fürchtete, so zu werden wie sein Vater. (S.8)

3. Kapitel: Okonkwos Vater Unoka hatte ein trauriges Schicksal. Die Göttin lebte in einem Erdhügel, der einen so niedrigen Eingang hatte, dass man kriechen musste. Das Feuer in der Höhle glühte nur, so dass man die Prophetin kaum erkennen konnte und niemand die Göttin selbst sah. (S.13) Als er die Göttin fragte, warum er immer so wenig ernte, obwohl er vorschriftsmäßig opfere, sagt ihn die Seherin, er sei zu faul, zu roden, um unverbrauchtes Land zu gewinnen, und säe immer nur auf bereits verbrauchte Erde.  Er war aber schwächlich und konnte keine schwere Arbeit leisten. Er starb an einer Schwellung des Magens und der Rippen. Weil das der Erde zuwider war, durfte er nicht zu Hause sterben, sondern wurde nach draußen geschafft. Weil er sich nicht wehrte, wurde er nicht an einen Baum gebunden. Aber er wurde nicht begraben, sondern verrottete langsam.

Weil Unoka  seinem Sohn nichts hinterlassen hatte, hatte Okonkwo einen schweren Start ins Leben, aber weil er keinesfalls so leben und sterben wollte wie sein Vater, war er aktiv. Er brachte einem reichen Mann Geschenke und bat um  Yamswurzeln. Er erhielt von ihm 800 Pflanzen, das waren doppelt so viel, wie er erhofft hatte. Der Reiche sagte dazu das Sprichwort vom Vogel Eneke: Als die Menschen gelernt hätten, ihr Ziel zu treffen, habe er gelernt, zu fliegen, ohne auszuruhen. [Mit heutigen Worten: Ein erfolgreicher Unternehmer ist immer innovativ.] 

Okonkwo musste für die Pflanzen freilich einen Teil seiner Ernte abgeben, er musste seine Mutter und seine Schwestern mit versorgen. Die Frauen arbeiteten zwar auch fleißig, aber bauten nur Frauenpflanzen an, wie Bohnen und Maniok, und nicht Yamswurzeln, die Männerarbeit waren. 

In dem Jahr, als Okonkwo  anfing, war es das schlechteste Jahr seit langem. Der Regen fiel immer zur falschen Zeit, ein Mann erhängte sich deswegen; Okonkwo aber hielt durch und sagte sich später: Wenn ich das durchgestanden habe, dann halte ich alles aus.

Kapitel 4: Okonkwo  war fähig, aber er war auch arrogant. Einmal sagte er, als jemand ihm widersprach: "Diese Versammlung ist für Männer." Als ein Älterer ihm darauf sagte, nicht jeder habe ein Glücklos gezogen, entschuldigte er sich. Aber er hatte gar kein Glückslos gezogen, sondern alles, was er war, verdankte er seiner Leistung. (S.20)

Okonkwo liebte Ikemefuna (s.o.), aber er zeigte es nicht. Er hielt es für Schwäche, Emotionen zu zeigen. Das gestattete er sich nur bei Ärger. (S.21) Als er seine jüngste Frau wegen eines Vergehens schlug, beachtete er nicht, dass es die Friedenswoche war. "Okonkwo was not the man to stop beating somebody half-way through, not even for fear of a goddes.[Er war nicht der Mann, der, wenn er angefangen hatte, jemand zu schlagen, mittendrin aufgehört hätte, nicht einmal aus Furcht vor einer Göttin.] (S.22) Als der Dorfälteste ihm eine Strafe auferlegte, zahlte er sie. "Inwardly, he was repentant. But he was not the man to go about telling his neighbours that he was in error. [In seinem Inneren bereute er die Tat. Aber er war nicht der Typ dafür, seinen Nachbarn davon zu erzählen, wenn er sich geirrt hatte.]"     So dachten die Leute, er würde die Götter des Clans nicht ehren. Die Strafe für das Brechen des Friedens vor der Woche der Aussaat war früher viel schärfer gewesen. Vor zwei Generationen war ein Mann deshalb getötet worden. (S.24)

(wird fortgesetzt)

Vgl. Chinua Achebe