Chinua Achebe: Things Fall Apart (französisch: Tout s'effondre)
Deutsche Wikipedia: "[...] Alles zerfällt [...] ist der erste Roman des nigerianischen Schriftstellers Chinua Achebe. Er erschien 1958 und wurde zu einem Meilenstein und zugleich Klassiker der afrikanischen Literatur. Bis heute ist er das meistgelesene Buch eines afrikanischen Autors. Der Roman schildert am Beispiel eines Igbo-Dorfes auf tragische Weise, wie eine nach althergebrachten, patriarchalen Regeln funktionierende afrikanische Gesellschaft durch das Eindringen christlicher Missionare und kolonialer Herrschaft zerfällt. Ein Jahr nach dem Erscheinen wurde der Band bereits in deutscher Übersetzung unter dem Titel Okonkwo oder Das Alte stürzt aufgelegt; der englische Titel des Romans, Things Fall Apart (wörtlich „(Die) Dinge fallen auseinander“), ist ein Zitat aus William Butler Yeats’ Gedicht The Second Coming (1919). [...]
Zeitgenössische Rezeption
Zeitgenössische Wissenschaftler, Ethnologen und Religionswissenschaftler, auch Beamte in der nigerianischen Kolonialverwaltung äußerten sich ebenfalls öffentlich zum Buch. Sie reagierten empfindlich auf die Darstellung der Europäer und warfen Achebe sogar vor, manche Spezifika seiner eigenen Kultur nicht korrekt dargestellt oder nicht verstanden zu haben.[5] Seit seinem Erscheinen hat Things Fall Apart eine reiche literaturkritische Beschäftigung erfahren, die bis heute weiterhin besteht, sich aber über die Jahrzehnte deutlich veränderte. In der Phase der Dekolonialisierung machte Achebes Roman die Welt auf Afrika, auf die Mechanismen der kolonialen Herrschaft und nicht zuletzt auf die afrikanische Literatur selbst aufmerksam. Die sorgfältige Struktur und sensible Darstellung einer Entwicklung hin zum tragischen Ende bewegte Leser auf der ganzen Welt. Während Bücher anderer afrikanischer Autoren wie Cyprian Ekwensi oder Amos Tutuola in der westlichen Welt kaum wahrgenommen worden waren, führte Things Fall Apart zur ersten seriösen Literaturdebatte über Afrika. Frühe Reaktionen in den 1950er und 1960er Jahren konzentrierten sich auf Fragen der kulturellen Konflikte, die Authentizität in der Sprache, auf seine Form und Weltsicht. Später befasste man sich mit der Universalität des Romans und Vergleichen in Form und Stil mit Romanklassikern der westlichen Literatur, wie etwa der Aristotelischen Tragödie des 19. Jahrhunderts. Später schließlich wurden die oralen Formen, die Eingang in den Roman gefunden hatten, oder geschlechterideologische Aspekte thematisiert.[3]
Postkoloniale Literaturkritik
Achebes Roman wurde nicht nur zum meistgelesenen fiktionalen Roman eines afrikanischen Autors, sondern auch zum meistuntersuchten Buch aus der Feder afrikanischer Autoren. Seine herausragende Stellung, die anhaltende Wirkung des Romans auf Leser und Kritiker machte das Buch zu einer Ikone der postkolonialen Literatur.[4]
Der afrikanische Bestseller
Seit dem Ersterscheinen des Romans wurde er in mehr als 45 Sprachen übersetzt, weltweit wurden über zehn Millionen Exemplare des Buches verkauft.[4] Für die sich entwickelnde afrikanische Literatur wurde Things Fall Apart zu einem einflussreichen Vorbild, dass eine große Wirkungsmacht entfaltete. Eine breite literarische Bewegung orientierte sich an Achebes Beispiel, die überlieferten afrikanischen Kulturen literarisch aufzuwerten und die kulturellen und politischen Konflikte, die ihre Wurzeln in der kolonialen Ära hatten, aufzuarbeiten.[4] 2018 listete der BBC Things Fall Apart als eine der 100 einflussreichsten Geschichten der Weltliteratur. Der Roman wird auf Platz fünf der Liste geführt und ist das einzige Werk eines afrikanischen Autors unter den Top Ten.[6]
Bedeutung für die afrikanische Literatur
Things Fall Apart machte Achebe, obwohl sein Roman keineswegs der erste aus der Feder eines afrikanischen Autors war, zum Begründer und Vater der afrikanischen Literatur. Mit diesem Roman eröffnete sein Verleger, William Heinemann Ltd in London, die berühmteste Reihe für afrikanische Literatur, die African Writers Series, deren Herausgeber Achebe 1962 wurde und an der er bis zu seinem Verkehrsunfall 1990 federführend mitarbeitete.[7][8] Achebes Erstlingswerk ist bis heute Pflichtliteratur für Schüler in vielen afrikanischen Ländern.[8] Bis heute ist Things Fall Apart weltweit, aber auch innerhalb Afrikas das am meisten gelesene literarische Werk eines afrikanischen Autors.[4 ] (Wikipedia)
Dies Buch erschien zwei Jahre vor dem "Afrikanischen Jahr" 1960, in dem am Januar Kamerun selbständig wurde. Das ist für die "Nachbarschaft" ein Anstoß gewesen, besonders deutlich auf Afrika aus afrikanischer Sicht und auf die nicht immer glückliche Beziehung zwischen Kamerun und Deutschland einzugehen. Deutschland hat nicht lange Kolonien gehabt und Bismarck wollte auch keine haben. Doch leider hat Deutschland sowohl in Namibia wie in Kamerun sich sehr unrühmlich in die Kolonialgeschichte dieser Länder eingetragen. Wir von der "Nachbarschaft" hoffen, ein wenig dazu beitragen zu können, dass die Beziehungen sich verbessern.
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