Montag, 25. September 2023

Zur Eröffnung des Geraudes Cultural Center

 Bericht über die Zusammenkunft vom 9. September 2023 in Douala

Am Samstag, dem 9. September 2023, wurde am Geraudes Cultural Center, einem Sprachzentrum für die Förderung der deutschen Sprache und Kultur in Douala, ein Treffen veranstaltet. Das Ziel war es, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass das Zentrum eine renommierte Sprachschule für Deutsch werden kann.

Auf der Tagesordnung standen folgende Schwerpunkte:

*Begrüßungsworte der Leiterin Frau Ngoumoun Rose

*Präsentation des Projekts durch den Assistenten Herrn Ngoumoun Georges

*Vorträge der künftigen Sprachberater William Chantcho und Nadia Noukeu

*Reflexionen zu den wichtigsten Zielsetzungen des Sprachzentrums: die Unterrichtseinheiten per Stufe, die Ausbildungsdauer, die Lehrwerke für Lernende und Lehrkräfte.

Teilnehmer:

Frau Rose Ngoumoun (Leiterin)

Herr Georges Ngoumoun (Assistent)

Frau Nadia Noukeu (Fachberaterin)

Herr William Chantcho (Fachberater)

Nach den Begrüßungsworten der Leiterin wurde ein Gebet gesprochen, um sich bei Gott für seine Gnade zu bedanken. Dann präsentierte Herr Ngoumoun dies kulturelle Projekt und dessen Ziele. Danach erläuterten die Fachberater Herr William Chantcho und Frau Nadia Noukeu den Aufbau eines professionellen Sprachzentrums.

Ein professionell anerkanntes Sprachzentrum sollte nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen zu den folgenden Qualifikationsstufen hinführen: A1, A2, B1, B2, C1, C2. Für das Sprachzentum “Geraudes” wurde von den Sprachberatern empfohlen, sich zur Eröffnung auf die Stufen A1 bis C1 zu beschränken. Das Zentrum wird daher am 16. Oktober 2023 mit der Grundstufe A1 beginnen. Zunächst werden innerhalb von 8 Wochen 160 Unterrichtseinheiten angeboten. Dem Unterricht liegt das Lehrwerk Menschen des Hueber Verlags zugrunde. für das von den Lehrkräften ein aktualisierter Lehrplan nach dem kompetenzorientierten Muster erstellt wird.

Das Treffen schloss mit der Hoffnung auf einen erfolgreichen Projektstart. Das nächste Treffen findet am 23. September 2023 statt.

William CHANTCHO, Daf Lehrkraft Douala

Freitag, 8. September 2023

Die erste afrikanische Klimagipfelkonferenz deutet auf eine neue Rolle Afrikas hin

 In Zeiten des Kalten Krieges war Afrika immer wieder Schauplatz von "Stellvertreterkriegen", bei denen die beiden Supermächte USA und Sowjetunion innerafrikanische Konflikte nutzten, um ihre Einflusssphären in Afrika auszudehnen beziehungsweise zu verteidigen. Die Folge war, dass Afrika nicht zur Ruhe kam und seine Chancen zur Entwicklung nicht nutzen konnte. So lautet eine beliebte Deutung der afrikanischen Entwicklung in der zweiten Hälfte des 20. und zu Anfang des 21. Jahrhunderts.

Der Zusammenbruch der Sowjetunion, der Aufstieg Chinas, die Corona-Pandemie und die allgemeine Erkenntnis, dass der menschengemachte Klimawandel verheerende Folgen für die gesamte Menschheit haben wird, wenn ihm nicht Einhalt geboten wird, eröffnen eine neue Sicht auf die Situation Afrikas.

Es gibt nicht mehr zwei Blöcke und die "Dritte Welt", deren Staaten nur die Wahl haben, sich einer Seite anzuschließen oder auf sich selbst zurückgeworfen die Folgen des Kolonialismus Stein für Stein beiseite zu räumen.

Der "Globale Süden" hat über die Kooperation der BRICS-Staaten (BrasilienRussland,  Indien,  China und Südafrika) eine Möglichkeit gefunden, manche gemeinsame Interessen deutlich vernehmbar zu vertreten, auch wenn angesichts der vielen Unterschiede zwischen diesen Staaten noch nicht viele Gemeinsamkeiten bestehen. Aber auch ganz Afrika selbst spielt eine neue Rolle. Kein anderer Kontinent hat so viel Potenzial für Solar- und Windenergie, so viele Rohstoffe, die für die Transformation zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft gebraucht werden. Und angesichts der Konkurrenz zwischen den USA und ihrem Juniorpartner Europa einerseits und China andererseits, das Partner für eine zukünftige Führungsrolle sucht, sind plötzlich alle afrikanischen Staaten als Bundesgenossen gefragt.

Wenn beim ersten afrikanischen Klimagipfel Kenias Präsident William Ruto sagte: "Diejenigen, die den ganzen Müll verursacht haben, wollen jetzt die Rechnung nicht bezahlen", kann er darauf verweisen, dass über 90 Prozent von Kenias Strombedarf mit erneuerbaren Energien abgedeckt wird. Hier ist Kenia Vorreiter. Weder USA noch China, weder Europäische Union noch Russland können auf Vergleichbares verweisen. Das gilt auch im Bezug auf Afrika allgemein. Es ist der Kontinent mit 60 Prozent der weltweiten erneuerbaren Energieanlagen, darunter Solar- und Windenergie, Geothermie und Wasserkraft.

"Kein Land soll je wählen müssen zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und Klimaschutz" so lautet ein Satz in der vorgesehenen Abschlusserklärung für die Konferenz in Nairobi.

"Genau darin liegt die Kernfrage für so viele afrikanische Staaten: Gibt es einen 'grünen Weg' aus der Armut? Ja sagt William Ruto und forderte auf dem Gipfel unter anderem eine globale CO2-Steuer." (sieh: Der grüne Weg aus der Armut, ZEIT 7.9.23, S.7)

Olúfẹ́mi O. Táíwò schreibt dazu: "Wir müssen Leitungen schaffen, die den bisher Entmachteten Vorteile zufließen lassen und diejenigen, die durch die Ungerechtigkeit von gestern bereichert und ermächtigt wurden, dazu bringen, ihren gerechten Anteil an den globalen Belastungen zu übernehmen, die aus den Reaktionen auf die Klimakrise und dem Schutz unseres Lebens auf diesem Planeten erwachsen. " (Greta ThunbergDas Klima-Buch, S.451/452)

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