Die erste Station auf der Afrika–Reise von Papst Benedikt XVI. war Kamerun. Von Freitag an besucht er dann Angola. Das ist der dritte Besuch eines katholischen Kirchenoberhaupts auf dem kamerunischen Boden. Erst kam Johannes Paulus II. (1985 und 1995) und dann Benedikt XVI. vierzehn Jahre später. Ist es ein Segen für Kamerun in drei Jahrzehnten drei päpstliche Besuche zu bekommen?
Kamerun ist ein relativ stabiles Land seit seiner Unabhängigkeit im Jahre 1960. Diese Stabilität ist keine natürliche Gabe, sondern ein mit Mühe und Opfer geschaffener Frieden. Da die religiöse Zugehörigkeit eine der Ursachen der Konflikte in manchen Ländern Afrikas ist, können auch diese Konflikte entweder von der Religion oder von Kirchenoberhäuptern gelöst werden.
Die päpstliche Mission in Afrika
Papst Benedikt XVI. hat während seiner apostolischen und missionarischen Reise in Afrika im Allgemeinen und in Kamerun im Besonderen, das Evangelium des Friedens und der Versöhnung gepredigt.
Im voll besetzten Sportstadion Jaundes warnte er die rund 60.000 Gläubigen vor der Tyrannei des Materialismus. Zuvor hatte er für die Versöhnung und einen vertieften Dialog zwischen Christen und Moslems gepredigt und Kamerun in diesem Zusammenhang als positives Beispiel für einen interreligiösen Dialog gelobt. In dieser Betrachtung hat Papst Benedikt XVI. die Repräsentanten anderer Konfessionen und des Islams getroffen. Ziel dieses Treffens war es, den interreligiösen Dialog zur gegenseitigen Toleranz zu ermöglichen und darüber hinaus zu vertiefen. Solche Ereignisse bleiben in den Gedanken der Gläubiger lebendig und gelten als allgemein gültiges menschliches Handeln.
Anlass der Reise war auch die Vorstellung des Arbeitspapiers zur zweiten Afrika- Synode, die vom 04 bis 25. Oktober in Rom stattfinden wird unter dem Motto; „Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens“. Mit diesem Thema möchte die Kirche ihren Beitrag zur Wiederbelebung der damals wegen kolonialer Eroberungen verlorenen afrikanischen Werte wie die Ehrlichkeit, die Versöhnung, die Liebe…leisten. Dies soll dazu führen, die traditionellen und religiösen Werte in Einklang zu bringen.
Denn es sind die Werte, die sich gegenseitig ergänzen.
Papst prangert erneut Kondome an
Die Ansicht des Papsts über HIV-Epidemie wurde stark bestritten und von vielen Journalisten in Frage gestellt. Papst Benedikt XVI. erklärt auf seinem Flug von Rom nach Kamerun am Dienstag, dass die Verteilung von Kondomen zur Bekämpfung von HIV Problem unzureichend sei. Diese Einstellung hat eine internationale Diskussion ausgelöst. Seiner Ansicht nach verschlimmere die Nutzung von Kondomen das HIV-Problem, statt es zu lösen. Wenn wir eine Bilanz ziehen, bemerken wir, dass die bisher benutzte Methode zur AIDS-Bekämpfung seit Jahrzehnten noch kein Ende des Problems gesetzt hat. Papst Benedikt XVI. kommt auf das Ur-Verhalten der Afrikaner zu sprechen und betont die Werte, die diese Kultur beinhaltet, um das Problem des HIVs zu lösen. Die authentischen afrikanischen Werte des Familienlebens, wie Treue, Abstinenz vor der Heirat, moralisch richtiges Verhalten, Respekt vor den Älteren sollen wiederbelebt werden, um die heutige moralische und ökonomische Krise zu lösen.
Die Religion in Afrika soll keine fremde Erscheinung sein, sondern eine Ganzheit, in der sich die Afrikaner und ihre traditionelle Lebensweise erkennen können, damit sie den Herausforderungen der modernen Welt gewachsen sein können. Das Problem der Religion in Afrika und die authentisch afrikanische Kultur sollen nicht in kontrastiver Hinsicht gestellt werden, sondern in ihrer Komplementarität.
Die Ankunft des Papsts in Afrika im Allgemeinen und in Kamerun im Besonderen wirkt nicht nur wie ein Segen, sondern auch wie ein Appell an die Afrikaner, um ihre eigenen Werte und Lebensweise zu bringen und mit christlichen Werten zu verbinden.
John Bapack, Kamerun
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