Summa summarum ist die KRIBIALE 2010 für die Organisatoren erfolgreich abgelaufen: Nach dem gescheiterten Musikkonzert des vorigen Jahres waren viele Leute skeptisch und konnten nicht glauben, dass dieses Festival tatsächlich stattfinden würde. Doch die diesjährige Veranstaltung war echt cool: Der Ort und die Arbeitsatmosphäre, sowie die durchgeführten Aktivitäten haben laut Feedback, das wir bisher erhalten haben, Kribialerinnen und Kribialern gut gefallen.
Im Rahmen der Kribiale bilden LehrerInnen LehrerInnen fort!
Zum Auftakt des Freitagprogramms gab es in Lobé eine Ortssanierung, gefolgt von sportlichen Aktivitäten am Strand. Um 11 Uhr begann eine Lehrerfortbildung zum Thema: „Powerpoint im Deutschunterricht“ am Lycée Bilingue de Kribi mit Herrn Dieudonné Eman (Kribi) und Herrn Alain Tasse (Ebolowa) als Referenten. Zu bedauern bleibt aber die geringe Teilnehmerzahl (10). Ziel dieses Lehrerseminars war es, den Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern vor Ort Impulse zum Gebrauch von digitalen Medien im DaF-Unterricht am Beispiel von Powerpoint als Publikationsmittel zu geben. Die Teilnehmer konnten also landeskundlichen und grammatischen Lehrstoff mit Hilfe des Powerpoint-Programms didaktisieren.
Auch im Ausland sind sehr viele Fans der Kribiale…
Genau um 12.00 Uhr hat die vorgesehene Internet-Liveschaltung mit der Herrmann-Voss Realschule in Wipperfürth angefangen, wobei die Kommunikation gut gelaufen ist. Erwünscht war ein Schüler-Schüler-Austausch wie in den vorigen Jahren. Aber wegen schlechten Wetters und Karnevals in Deutschland musste der Unterricht in Wipperfürth ausfallen. Also kamen speziell von seiten des bergischen Landes einige Mitarbeiter wie Frau Susanne Eckahrdt, Frau Gaby Biesenbach und Herr Höttermann zum Gesprächstermin. Zu den kamerunischen Gesprächspartnern gehörten außer den beiden Organisatoren, die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland (Herr Rößler, Frau Abbing und Frau Mouchango), sowie das Goethe-Institut Kamerun (durch Herrn Uwe Jung und Frau Thekla Worch vertreten). Dieser ersten Phase unseres Gesprächsforums folgte eine zweite mit der ehemaligen Praktikantin im Goethe-Institut Kamerun und heutigen Kribialerin aus Berlin, Nina Reichert. Wir hatten auch vor, mit Thomas Frahm und Marc-André Schmachtel zu „skypen“. Leider mussten unsere Impulsgeber Herr Thomas Frahm (Dänemark) und Herr Marc-André Schmachtel (Kamerun) aus dienstlichen Gründen in München kurzfristig absagen.
Kleine Führung zum Leuchtturm in Kribi
Einige Schritte von der „Marina“ entfernt, dem Ort der Liveschaltung, fand eine kleine Führung zu dem Leuchtturm statt, wo Herr Joseph Kamte uns erwartete. Dieser Leuchtwächter erzählte den Besuchern, wann, wozu und wie lange der Turm gebaut wurde. Dieser Turm an der Küste in Kribi, an dessen Licht sich deutsche Schiffe einst orientieren konnten, hatten die Organisatoren der KRIBIALE absichtlich ausgewählt. Er wurde Ausgangspunkt bzw. „Landungsbrücke“ aller Kribialerinnen und Kribialer getauft. Tatsächlich war dieser Ort das Eingangstor der Deutschen in Kamerun in der Zeit vor und während der Kolonisation. Diesen Spuren der Geschichte möchten wir bei Gelegenheit mit der KRIBIALE nachgehen, ehe die kulturellen oder sprachlichen Aktivitäten unternommen werden. Unsere Gäste aus Jaunde konnten ihre Begeisterung nicht zurückhalten, als sie feststellten, dass der Ort nach den Farben der deutschen Fahne gestrichen war. Die KRIBIALE betrachtet somit diesen Symbolort als Tor zur Heimreise und zugleich als Anlagestelle der Kribialerinnen und Kribialer und will ihn deshalb jederzeit so streichen.
Die Kribiale ist auch eine Plattform zur Informationsbeschaffung…
Wegen Verspätung beim Aufbau des Materials vom Goethe-Institut und zum Teil auch wegen der Führung zum Leuchtturm, die ein bisschen länger gedauert hat als vorgesehen, beginnt die große Podiumsdiskussion zum Thema « Relations germano-camerounaises. Etudes supérieures, bourses d’étude et vie quotidienne en Allemagne: des réponses à toutes vos questions » erst um 14:45 Uhr mit der Eröffnungsrede von Thierry Endante, gefolgt von den Grußworten des Chiefs Eko Roosevelt an die vielen Referenten und Teilnehmer (über 100). Letztere bestanden hauptsächlich aus Schülern, Studenten, Lehrern, Deutschsprechenden und Nicht-Deutschsprechenden. Der gemeinsame Nenner dabei war die Liebe zu der deutschen Sprache und Kultur:
Die Studenten des CENAJES-Kribi wurden als zukünftige Betreuer der Jugendlichen im Kulturbereich gebeten, sich zu informieren, um später ihre Erfahrung mit ihren Schülern zu teilen. Außerdem waren die meisten Kribialerinnen und Kribialer ehemalige Deutschschüler, die bei dieser Gelegenheit ihre Sprachkenntnisse aktualisieren konnten.
Die Referenten waren: Herr Rößler (Moderator), Frau Mouchango und Frau Abbing von der Deutschen Botschaft in Kamerun, Herr Ludovic Etoundi vom Koordinationsbüro Kamerun und Herr Uwe Jung vom Goethe-Institut Kamerun. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden fruchtbaren Austauschs war die Konferenz zu Ende und ließ privatem Small Talk und Kontaktaustausch freien Raum.
Teilnehmende Schülerinnen und Schüler lernen, sich auf einer Messe zu „verkaufen“
In der Zwischenzeit, d.h. von 17.15- 18.30, fand die „Grande exposition“ statt. Während im Hintergrund deutsche Musik, daneben auch Trommel und afrikanischer Tanz erklangen, waren die Aussteller vor dem Konferenzraum schon bereit, ihre Besucher zu empfangen. Ziel dieser Schülermesse war es, den Jugendlichen und den deutschen Einrichtungen zu ermöglichen, sich besser zu verkaufen. Wissenschaftliche Arbeiten und Kunstwerke der Schüler und Studenten konnte man hier entdecken und in Ruhe bewundern.
Zu bedauern war der Mangel an Informationsbroschüren und Faltprospekten zum Mitnehmen, die die eingeladenen deutschen Institutionen hätten mitbringen sollen.
Zu einem Festival gehören auch Filme: Der Filmabend Gegen 20 Uhr wurden vier deutsche Kurzfilme, „Meine Eltern“, „Gregors größte Erfindung“, „Talks“ und „Björn oder die Hürden der Behörden“ vom Goethe-Institut vorgeführt. Sehr gute und spannende Filme, das konnte man leicht an den Gesichtern der Zuschauer ablesen. Was uns an diesem Filmabend gestört hat, war das Fehlen des Wettbewerbs. Es wurde mit den Filmmacher-Studierenden der Universität Jaunde I abgemacht, dass die Kriterien zur Auswahl des besten Kurzfilms erarbeitet und den Zuschauern mitgeteilt werden sollten.
Ums Feuer wird getanzt und getrunken: Der „Soir au village“
Nach dem Abendessen verabschiedeten sich einige Gäste, während die anderen dabei blieben und sich nach dem Rhythmus des traditionellen Batanga-Tanzes mit Tam-Tam ums Feuer bewegen konnten. Palmwein war auch dabei. Es war also sehr viel los bis etwa 23 Uhr. Der Freitag war ansonsten echt … cool!
Kribiale-Deutsch-Olympiade
Das Samstagprogramm begann am frühen Morgen mit dem erfolgreichen Besuch der Lobe-Wasserfälle, wo unsere Gäste mit viel Vergnügen mit dem Boot über den Lobe-Fluss fahren konnten. Gleich danach kam ein unerwarteter strömender Regen, der als Folge dazu geführt hat, dass die meisten betreuenden Teilnehmer von der Stadt Kribi nicht nach Lobe kommen konnten, sodass die KRIBIALE Deutscholympiade sehr spät angefangen hat. Folglich konnten nur ein paar Aktivitäten durchgeführt werden. Dieses Programm der Olympiade war insofern wichtig, als sie den beteiligten Schülern die Möglichkeit gab, ihre Sprachkenntnisse und ihre Allgemeinbildung zu aktualisieren. Es war eine Herausforderung, wo Schüler ihre Grenzen erproben konnten.
Jean Léopold Leumassi und Georges Thierry Endante
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