"Drei Billionen Bäume gibt es laut einer in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie derzeit auf der Erde. Aber die gleiche Menge an Bäumen haben Menschen mithilfe von Axt, Feuer und moderner Technik bereits vernichtet. Die Biologin Laura Kehoe von der Berliner Humboldt-Universität hat errechnet, dass das 400 Bäume pro Kopf der Weltbevölkerung sind - und etwas dagegen unternommen. [...]" (Berliner Biologin gründet Plattform für Wiederaufforstung, Entwicklungspolitik online 27.12.2015)
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Siehe auch: "Der Mann, der die Wüste aufhielt"
Sonntag, 27. Dezember 2015
Sonntag, 20. Dezember 2015
Der kamerunische Philosoph und Historiker Achille Mbembe über Kant und über seine eigene "Kritik der schwarzen Vernunft"
Achille Mbembe: Er ist viele (Achille Mbembe lehrt an der Witwatersrand-Universität in Johannesburg, 2015 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis)
"Es gibt zwei Kants, die wir in der Gegenwart dringend brauchen. Da ist erstens der Kant, der den Menschen als Wesen mit einer souveränen Vernunft erkennt, auf der das moralische Urteil beruht. Auf diesen Kant sind wir angewiesen, weil die Leidenschaften und Affekte gegenwärtig überhandnehmen wollen und weil in den Krisen der globalisierten Welt zumeist unbegründete Ängste als Alibi für Gewaltexzesse dienen. Aber ebenso sehr brauchen wir den Kant des Ewigen Friedens, weil er der Menschheit als Weltgesellschaft einen Horizont öffnet, auf den wir gemeinsam zugehen müssen, wenn wir nicht in der planetarischen Katastrophe, in Krieg und Terror enden wollen.
Die Idee des ewigen Friedens bedeutet, dass wir uns als Gattung anstrengen können, die Erde unter all ihren Bewohnern, die ihre gemeinsamen Eigentümer sind, gerecht zu teilen. Aus afrikanischer Perspektive heißt ewiger Friede universelles Gemeingut. Dieser Kant ist zwar Europäer, aber darauf kommt es nicht an, er könnte ebenso Afrikaner, Chinese oder Inder sein, denn in allen Kulturen wird sein Gedanke der Weltgesellschaft als Eigentümergemeinschaft in Variationen gedacht.
Aber dann gibt es leider noch einen dritten Kant, und der bleibt seinen europäischen und deutschen Vorurteilen verhaftet, wie man in seiner Schrift über das Schöne und das Erhabene von 1764 nachlesen kann. Kants Gedanken über die Franzosen zum Beispiel wären durchaus geeignet, die alte deutsch-französische Feindschaft wieder aufflammen zu lassen. Auch das ist Kant: Der ehrwürdige Anspruch des Universalismus scheitert, sobald es konkret wird und man das Gesicht eines Menschen vor sich hat, der so gar nicht ist wie man selbst." (ZEIT online 20.12.2015)
Das Werk Mbembes, für das er den Geschwister-Scholl-Preis erhielt und das auch auf Deutsch erschienen ist:
2013: Critique de la raison nègre, Éditions la Découverte, Paris, E-Book: ISBN 978-2-7071-7846-6.2014: Kritik der schwarzen Vernunft, Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-58614-3.
Bericht über die Preisverleihung mit einer Charakterisierung des Werks
daraus ein Auszug aus Mbembes Dankesrede:
"Afrika ist meine Heimat und nirgendwo auf diesem riesenhaften Kontinent fühle ich mich fremd.
Seine Geschichte ist untrennbar mit der der Welt verbunden. Tatsächlich gibt es keinen Fleck auf der Erde, der nicht ein Stück Afrika, Spuren der Afrikaner, in sich trägt. Und zugleich gibt es keinen Fleck in Afrika, der nicht die Last der ganzen Welt, ihr Leid, aber auch ihren Segen verspürt.
Man könnte gar sagen, das Schicksal unseres Planeten entscheide sich in Afrika, dem großen Weltlaboratorium unserer Zeit.
Von Anfang an wollte ich mit Kritik der schwarzen Vernunft diese Realität sichtbar machen und zugleich die Verheißung aufzeigen, dass Afrika wieder zu seinem eigenen Zentrum finde, wieder zu einem großen, lebendigen Lebensraum werde, der allen und jedem offensteht, und mit dem Rest der Welt gleichzuziehen vermöge."
daraus ein Auszug aus Mbembes Dankesrede:
"Afrika ist meine Heimat und nirgendwo auf diesem riesenhaften Kontinent fühle ich mich fremd.
Seine Geschichte ist untrennbar mit der der Welt verbunden. Tatsächlich gibt es keinen Fleck auf der Erde, der nicht ein Stück Afrika, Spuren der Afrikaner, in sich trägt. Und zugleich gibt es keinen Fleck in Afrika, der nicht die Last der ganzen Welt, ihr Leid, aber auch ihren Segen verspürt.
Man könnte gar sagen, das Schicksal unseres Planeten entscheide sich in Afrika, dem großen Weltlaboratorium unserer Zeit.
Von Anfang an wollte ich mit Kritik der schwarzen Vernunft diese Realität sichtbar machen und zugleich die Verheißung aufzeigen, dass Afrika wieder zu seinem eigenen Zentrum finde, wieder zu einem großen, lebendigen Lebensraum werde, der allen und jedem offensteht, und mit dem Rest der Welt gleichzuziehen vermöge."
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Mittwoch, 16. Dezember 2015
„Digitale Lehr- und Lernangebote für den kamerunischen DaF-Unterricht“ Workshop vom 12. Dezember 2015 am Goethe-Institut in Jaunde
Am
12. Dezember 2015 wurde im Goethe-Institut Jaunde ein Seminar zum
Thema „Digitale
Lehr-
und Lernangebote für den kamerunischen DaF-Unterricht “
veranstaltet. Das Ziel des Workshops war es, den Lehrern zu zeigen,
wie man heutzutage Deutsch als Fremdsprache mit digitalen Mitteln und
neuen Technologien unterrichten kann. Mitveranstalter war der Verein
„Edu-Nec“. Die Gesamtorganisation hatte das Auswärtige Amt der
Bundesrepublik Deutschland. Das Seminar gliederte sich in vier
Schwerpunkte :
- Ankunft und Empfang von Teilnehmerinnen und Teilnehmern
- Offizielle Begrüßung zum Workshop
- Reflexionscocktail: Analysieren und Erproben, Bewerten und Justieren
- Begrüßung zu Abendprogramm und Büffet
Das
Seminar begann gegen 14 Uhr mit einem herzlichen Empfang der Gäste,
zu denen nationale und regionale Fachberater sowie
Deutschlehrer(innen), die in Schulen tätig sind, zählten. Jede(r)
Teilnehmer(in) sollte sich in die Anwesenheitsliste eintragen, bevor
ein Informationspaket zum Seminarverlauf ausgegeben wurde.
beim Begrüßungswort von links: Frau Buchecker, Frau Marthe, Moderator Jean Leopold Leumassi , Frau Nadège
beim Surfen im Internet |
Das
Abendprogramm begann mit der Begrüßung durch den Leiter des
Goethe-Instituts Jaunde Herrn
Eberhard
Weller
und den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, seiner
Exzellenz
Holger
MAHNICKE.
In einer eindrucksvollen Ansprache von etwa 15 Minuten rief der
Botschafter seine berufliche Laufbahn in Erinnerung, die er als
Lehrer in Hamburg begann, bevor er sich für den diplomatischen
Dienst im Auswärtigen Amt entschied. Als Pädagoge ermahnte er alle
Deutschlehrer, die Schüler sorgfältig mit der deutschen Kultur
vertraut zu machen.
William Chantcho |
Der
Workshop schloss mit dem Büffet und einer musikalischen Live-Show.
Es
ist zu wünschen, dass die zuständigen Verwaltungen ihre jeweiligen
Schulen mit Internet versorgen, damit die Kollegen ihren Unterricht
reibungslos durchführen können.
William
CHANTCHO, DaF-
Lehrer in Douala - Kamerun
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