Samstag, 17. August 2013

Ein erster Blick auf Mambés Heimat

Mambé kehrt zurück. Er löst damit Befremden aus. Der Taxifahrer rechnet nicht damit, dass er auf Dauer bleibt. Und sehr fremd tritt auch seine Heimat  Mambé entgegen.
Immer wieder wird Mambé erklärt, weshalb seine Heimat anders ist, als er es erwartet. Sie ist ihm nicht das, was von der Kindheit heraufscheint, wie Ernst Bloch einmal Heimat gesehen hat. Sie ist verstörend.

Textbeispiele:

"So sind die Fahrer der Reisebüros," sagte Sobi und fügte hinzu: "Sie rasen und überholen immer auf dieser Straße, obwohl sie wissen, dass sie nicht breit ist. Wissen Sie, die haben keinen festen Lohn, sondern werden nach der Zahl der Hin- und Rückfahrten, die sie machen, bezahlt. Die Draufgänger fahren so unvernünftig, um die normale Fahrtdauer zu unterschreiten, und so spielen sie mit unserem Leben. Es kommt oft vor, dass sie am Steuer dösen, weil sie überanstrengt sind. [...] " (S.11) 
Nicht umsonst ist unser Land schon zweimal das korrupteste Land der Welt gewesen. [...] Die enttäuschten klugen Köpfe wandern aus! [...] Eines ist sicher: Es gibt keine Bestochenen ohne Bestechende und umgekehrt. Das bedeutet, dass jeder Einzelne sich weigern muss, zu bestechen oder bestochen zu werden. (S.21/22)
Vor ihnen stand ein Haus in Flammen. Fünf Personen waren damit beschäftigt, Wasser aus einem Ziehbrunnen zu schöpfen und es in die aus dem Haus schlagenden Flammen zu schütten. Doch ihre Aktion war wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Einige Kinder weinten. Die schaulustige Menge schrie weiter. Die Brandstifterin war eine Frau von 30 Jahren. Nach ihrer Aktion hatte sie sich aus dem Staub gemacht. Ihr Ex-Freund war unter denjenigen, die das Feuer verzweifelt zu löschen versuchten. Sie hatte das Haus, in dem er wohnte, in Brand gesteckt, weil er sie angelogen hatte. Als sie mit ihm zusammen gewesen war, hatte er ihr häufig gesagt, dass er nur sie liebe und nur sie heiraten würde. Dann hatte er sein Wort gebrochen und eine andere geheiratet. (S.116) 
Hilaire Mbakop:  Mambés Heimat, 2007

Walter Böhme

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