Sonntag, 19. Oktober 2025

Über die Rolle der Duala beim Kontakt mit den Europäern

Duala  Kontakt mit den Europäern 

Über Rudolf Duala Manga Bell als Anführer des Widerstandes gegen die widerrechtliche Vertreibung der Duala aus ihren angestammten Siedlungsgebieten.

"Kaufleute des Hamburger Unternehmens Woermann planten im Zusammenspiel mit Kolonialbeamten und Militärs, die Einwohner am Kamerun-Fluss zu vertreiben und den Zwischenhandel mit Palmöl-Lieferanten aus dem Hinterland unter Kontrolle zu bekommen. In Afrika seien "zwei Schätze" auszubeuten, erklärte Handelshaus-Senior Adolph Woermann, "die Fruchtbarkeit des Bodens und die Arbeitskraft vieler Millionen Neger"."

https://www.spiegel.de/geschichte/kolonialismus-in-kamerun-die-tragoedie-um-rudolf-manga-bell-a-1280584.html

"Im Juni 1883 verfasste Adolph Woermann eine Denkschrift, in der sich der hanseatische Handel für eine neue Afrikapolitik einsetzte und Schutz durch das deutsche Reich forderte. Das Schreiben wurde von der Hamburger Handelskammer angenommen und an die Reichsregierung weitergeleitet.[11] Neben der Sicherung des Handels vor englischer und französischer Konkurrenz und der Ausschaltung des afrikanischen Binnenhandels[12] wurde ferner die „Erwerbung eines Küstenstriches in West-Afrika zur Gründung einer Handelskolonie Biafra Bai“, das heißt an der Küste des heutigen Kamerun oder Südostnigeria, gefordert.[13]

Aufgrund seines hohen Ansehens gelang Adolph Woermann die Durchsetzung dieser Positionen und Ziele, wobei er ab 1883 Berater von Reichskanzler Otto von Bismarck war.[14]

Am 12. Juli 1884 wurde mit dem afrikanischen Stammesführer der Duala, King Bell, ein Vertrag geschlossen. Dieser übertrug die Souveränität, Gesetzesgewalt und Verwaltung des Ausgangsgebietes von Kamerun an C. Woermann und an das (1874 von zwei ehemaligen Angestellten von C. Woermann gegründete) Unternehmen Jantzen & Thormälen. Der Vertrag wurde am 15. Juli 1884 mit zwölf weiteren afrikanischen Stammeshäuptlingen von Kamerun bestätigt.[11] Zur Sicherung des Palmölhandels wurden diese Gebiete unter den „Schutz“ des Reiches gestellt (sogenannte „Deutsche Schutzgebiete“). Die Verträge wurden in einer Faktorei von C. Woermann geschlossen und auf deutscher Seite unter anderem von Eduard Woermann, einem jüngeren Bruder von Adolph Woermann, unterzeichnet. Um die Aufteilung Afrikas zwischen den Großmächten verbindlich zu regeln, wurde vom 15. November 1884 bis 23. Februar 1885 in Berlin die Kongokonferenz abgehalten, an der Adolph Woermann teilnahm.

Kaufleute des Hamburger Unternehmens Woermann planten im Zusammenspiel mit Kolonialbeamten und Militärs, die Einwohner am Kamerun-Fluss zu vertreiben und den Zwischenhandel mit Palmöl-Lieferanten aus dem Hinterland unter Kontrolle zu bekommen. In Afrika seien zwei Schätze auszubeuten, erklärte Handelshaus-Senior Adolph Woermann, „die Fruchtbarkeit des Bodens und die Arbeitskraft vieler Millionen Neger“.[15]" (Wikipedia)


Über die Geschichte von Bimbi im Dualaland

Die Gegend um Bibundi wurde von der ethnischen Gruppe der Isubu (auch: Subu) besiedelt, die – nach ihrer mündlichen Überlieferung – aus der Gegend um den Kamerunberg eingewandert waren. Einer ihrer lokalen Herrscher hieß Mbimbi, was dazu führte, dass das Gebiet den Namen Bimbia erhielt.[3]

Um 1475 erreichten portugiesische Händler die Wouri-Mündung und in den nächsten Jahrzehnten kamen weitere Europäer, um dort Handelsposten zu errichten. Die Isubu agierten als Zwischenhändler für ElfenbeinKolanüsse und Paprika aus dem Landesinneren. Die wichtigste Handelsware waren allerdings Sklaven, die zunächst hauptsächlich für Plantagen auf nahe gelegenen Inseln wie AnnobónFernando PóoSão Tomé und Príncipe bestimmt waren.[4] Der Handel wurde von den lokalen Herrschern kontrolliert und Bimbia war zu dieser Zeit die primäre Siedlung der Isubu.[5] Als Hafen für die Verschiffung wurde auch die kleine Bucht Dikulu Bay (früher: Dikolo) etwas östlich von Bimbia genutzt.

Mitte des 19. Jahrhunderts dominierten britische Händler, deren Regierung die Sklaverei mittlerweile verboten hatte. Das Verbot setzte sich durch und der derzeitige lokale Herrscher, genannt König William (englischWilliam I. of Bimbia), dessen Souveränität die Händler in der Region anerkannten, unterzeichnete 1844 und 1848 Anti-Sklaverei-Verträge, die ihm für den Verzicht auf den Sklavenhandel Geld und jährliche Ausgleichslieferungen an Alkohol, Waffen, Textilien und anderen Waren sicherten.[5] Durch den Schutz dieser Verträge wurde Bimbia zu einem Zufluchtsort für repatriierte Sklaven und Flüchtlinge aus dem illegalen Handel, der noch weitere Jahre andauerte.

Neben den Handelsbeziehungen waren die Briten bemüht, ihren Einfluss auch durch das Missionswesen auszuweiten. Nach anfänglicher Ablehnung erhielt der Missionar Joseph Merrick von König William 1844 die Erlaubnis zum Bau einer Kirche und Schule in Bimbia. Merrick starb 1849, jedoch waren in der Zwischenzeit weitere Missionare, etwa Alfred Saker, der spätere Gründer von Limbe (früher: Victoria), und Joseph Jackson Fuller in Bimbia eingetroffen und führten das Missionswerk fort.

Ab 1860 hatten auch deutsche, französische und spanische Kaufleute in der Gegend Fuß gefasst und schwächten das britische Monopol und die Macht der lokalen Herrscher. Als der junge König William 1878 die Nachfolge seines Vaters antrat, war er faktisch machtlos.[6]

Im März 1884 wurde der deutsche Diplomat und Afrikaforscher Gustav Nachtigal zum Reichskommissar für die westafrikanische Küste ernannt.[7] Nachtigal schiffte sich auf dem Kanonenboot Möwe ein und nahm im Juli 1884 Flaggenhissungen an mehreren Orten der westafrikanischen Küste vor, so auch in Bimbia. Als am 12. Juli 1884 offiziell das deutsche Protektorat über Kamerun ausgerufen wurde, war die Umgebung von Limbe und Bimbia zunächst aber nicht Teil der deutschen Kolonie, sondern blieb in britischer Verwaltung.

Erst am 7. Mai 1886 einigten sich Großbritannien und das deutsche Reich darauf, das Gebiet gegen deutsche Rechte an der Niger Mündung und am St.-Lucia-See in KwaZulu-Natal auszutauschen. Am 28. März 1887 wurde die Gegend an die deutsche Verwaltung übergeben. Zur gleichen Zeit kauften Schweizer presbyterianische Missionare das Land 1887 von der Baptist Missionary Society, die hier vorher aktiv war. In der Kolonialzeit behielt Bimbia seine Bedeutung als Handelshafen und Sitz verschiedener Faktoreien.[8] Zu dieser Zeit wurde die Ansiedlung als aus drei Dörfern bestehend beschrieben. Weite Flächen der Umgebung waren im Besitz der Plantagengesellschaft Woermann und Thormählen mit dichtem Urwald und großem Wildbestand. Nicoll's Island gehörte zum Besitz des Hamburger Handelshauses C. Woermann.

Im Zuge der Aufteilung des deutschen Kolonialgebiets nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Gebiet bis 1960 Teil des französisch Kolonialreichs in Zentralafrika. (Wikipedia)


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen