Bereits 2001 hatte Tuvalu die Pazifikstaaten Australien und Neuseeland vergeblich um Asyl für seine Bewohner:innen gebeten. Mehr als 20 Jahre später erklärte sich Australien dann aber bereit, Tuvalu zu helfen. Im November 2023 unterzeichneten beide Staaten ein . bilaterales Abkommen zur Gründung der sogenannten Falepili Union Darin kündigte Australien an, ein spezielles Visaprogramm für die dauerhafte Aufnahme von Einwohner:innen aus Tuvalu zu schaffen. Darüber sollen vorerst jährlich 280 Menschen in das 4.000 Kilometer entfernte Australien einwandern dürfen. Dieses Visakontingent kann jedoch jederzeit angepasst werden. Nach jetzigem Stand würde der Umzug aller Einwohner:innen nach Australien 40 Jahre dauern. [1]
Ab Juni 2025 konnten sich die volljährigen Bürger:innen Tuvalus erstmals für das Visaprogramm bewerben. Bis zum Bewerbungsschluss am 18. Juli ließen sich mehr als 80 Prozent der Bevölkerung Tuvalus für das Programm registrieren. In einem wird nun entschieden, welche Personen ihre Visumanträge einreichen dürfen. Ob ihnen tatsächlich ein Visum erteilt wird, hängt davon ab, ob sie die dafür Lotterieverfahren erfüllen. Sie müssen etwa nachweisen, dass sie die Staatsangehörigkeit Tuvalus besitzen und entweder in Tuvalu geboren wurden oder ein Eltern- oder Großelternteil haben, auf das dies zutrifft. Außerdem müssen medizinische und „charakterliche“ Voraussetzungen erfüllt werden. So dürfen zum Beispiel tuberkulose- oder HIV-Erkrankte ebenso wenig einreisen wie Menschen, die strafrechtlich verfolgt werden oder bereits verurteilt sind. Die Antragsteller:innen müssen außerdem eine Erklärung unterschreiben, „australische Werte“ zu achten und sich an die Gesetze zu halten. notwendigen Voraussetzungen
Flucht und Migration im Kontext des Klimawandels
von Vera Hanewinkel (Mehr zum Autor) Christina Mecke bei der Bundeszentrale für politische Bildung 22.9.25