Die Schüler von Port-Gentil (Gabun) haben viel gelernt, anlässlich einer Konferenz im Alliance Franco-gabonaise mit dem Thema „Wie kam es dazu, dass die Berliner Mauer fiel?“ Die Konferenz wurde von der Deutsch-Abteilung des Gymnasiums Delta organisiert.
An jenem Abend des 9. November 1989 erwarteten die Journalisten von Günter Schabowski eine wichtige Information über die neuesten Regelungen für eine Ausreise der Ostberliner nach Westen. Diese waren vom Politbüro festgelegt worden, aber noch wusste niemand, ab wann sie angewendet werden sollten. Der italienische Journalist Ricardo Ehrmann stellte seine Frage: „Ab wann?“ Der Sprecher des Politbüros der DDR, ohne eine Anordnung darüber bekommen zu haben, zögerte zuerst, dann lieferte er die Antwort: „Ab sofort.“ Als die DDR-Bürger durch Fernsehen die Information bekamen, stürzten sie sich auch sofort nach draußen zur Mauer. Die Soldaten, die keine Anordnung der DDR-Behörden bekommen hatten, waren von der Information und der Menge, die darauf reagierte, überrascht. Sie versuchten die Leute zurückzuhalten, aber die Menge vergrößerte sich so schnell, dass sie aufgaben. Erst danach wurde die Öffnung der Grenzen zwischen Ostberlin und Westberlin dekretiert.
Die Geschichte der Berliner Mauer hat zwei spannende Momente: Den Bau und den Fall. Der Bau wie der Fall sind von Überraschung geprägt. Wer wusste vorher, dass eine Mauer am 13. August 1961 errichtet werden würde? Nur die Behörden der DDR und des Ostblocks. Und wer wusste vorher, dass die Mauer am 9. November 1989 zu fallen würde? Niemand. Gott hat einen Plan für alles, sagen die Christen. Er hatte sicher einen Plan für den Mauerfall und niemand kannte ihn.
Freilich, die Tränen beim Bau und die Freude beim Fall der Mauer unterscheiden die beiden Zeitpunkte.
(Evariste Fosong)
Texte des Goethe-Instituts zum Mauerfall
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